NEUMARKT. Im Landkreis Neumarkt ist die Zahl der Wohnungseinbrüche in den letzten Jahren auf einen Rekord-Tiefstand zurückgegangen, hieß es am Sonntag am alljährlichen „Tag des Einbruchschutzes“.
Trotzdem gilt es vor allem in der dunkleren Jahreszeit wachsam zu sein. Die Kripo gab jetzt Tipps, wie man es den unerwünschten Besuchern so schwer wie möglich machen kann.
Im Landkreis Neumarkt gingen die Einbruchszahlen in den letzten Jahren stark zurück
Grafik: Polizei
Im Landkreis Neumarkt wurden im Jahr 2016 noch 91 Einbrüche gezählt - das war der Höchststand in den letzten zehn Jahren. Seitdem sank die Zahl koninuierlich auf 20 Einbrüche im letzten Jahr.
Die Dunkle Jahreszeit kommt Einbrechern entgegen
Foto: Symbolbild, Polizei
Wohnungseinbruchdiebstahl ist ein Verbrechen, das mit einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr geahndet wird. Diese im Jahr 2017 vom Bundestag verabschiedete Novelle dürfte sich zwischenzeitlich herumgesprochen haben. Verzeichnete die Polizei Oberpfalz im Jahr 2016 noch 630 Wohnungseinbrüche, so waren es im Jahr 2019 lediglich 257 Taten. Darüber hinaus blieb die Hälfte dieser Taten (49 Prozent) wegen verschiedener Ursachen, beispielsweise durch verbesserte Sicherungsmaßnahmen am Wohneigentum, im Versuchsstadium stecken. Die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Wohnungseinbruchs zu werden, ist in der Oberpfalz damit besonders gering.
Wohnungseinbrecher nutzen erfahrungsgemäß günstig, weil dunkel oder abgewandt, gelegene Fenster oder Türen, um diese aufzubrechen. Dazu nähern sie sich bevorzugt über rückwärtige Bereiche zum Beispiel den Garten oder die Terrasse an die Einbruchsobjekte an und nutzen dabei in der Regel die Abwesenheit der Bewohner.
Potentielle Tatobjekte werden vorher ausspioniert zum Beispiel durch Auskundschaften der Umgebung, Kontrollanrufe oder Sturmklingeln kurz vor dem Einbruch, um herauszufinden, ob sich jemand in der Wohnung oder im Haus aufhält. Vereinzelt kommt es auch zu einer persönlichen Kontaktaufnahme mit den späteren Opfern. So wird etwa unter einem Vorwand an der Türe geklingelt, um zu sehen, ob ein ungestörter Einbruch möglich ist.
Abgesehen vom materiellen Schaden sind die psychischen Folgen für die Opfer oftmals verheerend, weshalb die Polizei dieses Phänomen mit Nachdruck bekämpft und den Geschädigten nach der Tat auch entsprechende Hilfs- und Betreuungsangebote unterbreitet.
Tipps der Polizei:
Sorgen Sie für Helligkeit im Umfeld ihres Hauses bzw. ihrer Wohnung zum Beispiel durch Installieren eines Bewegungsmelders.
Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch bei kurzer Abwesenheit immer verschließen. Vorsicht: „Gekippte Fenster sind offene Fenster!“
Rollläden nur zur Nachtzeit geschlossen halten, um nicht tagsüber Abwesenheit zu signalisieren. Dies kann durch den Einsatz von Zeitschaltuhren oder durch Nachbarn/Angehörige erreicht werden.
Bei längerer Abwesenheit Hinweise auf Leerstand vermeiden zum Beispiel überquellender Briefkasten, entsprechende Mitteilung auf dem Anrufbeantworter, zugezogene Gardinen etc.
Geben Sie auf Social-Media-Plattformen oder sonst im Internet keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit (zum Beispiel Urlaub).
Bewusst auf verdächtige Personen und Fahrzeuge im Umfeld achten; ebentuell auch Kfz-Kennzeichen, Marke und Fahrzeugtyp sowie Beschreibungen zu Personen notieren.
Die Polizei kann nicht überall sein, um Straftaten zu verhindern. Doch fast immer gibt es Nachbarn, die einander helfen können. Nach den Erkenntnissen der Polizei trägt die Nachbarschaftshilfe entscheidend zur Verhinderung von Einbrüchen bei.
Sollten Sie Zeuge eines Einbruches werden, verständigen Sie sofort über die polizeiliche Notrufnummer: 110 die Polizei.
Generell gilt: Lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig anrufen!
Darüber hinaus verfügen die Kriminalpolizeiinspektionen über speziell ausgebildete Fachberater, bei denen man sich auchzum Thema Einbruchschutz beraten lassen kann. Die Beamten kommen auf Wunsch auch vor Ort und geben kostenlos Tipps, wie man die Sicherheit in seinem Haus oder seiner Wohnung verbessern kann. Zudem geben sie Informationen zu Fördermöglichkeiten, wie beispielsweise über Zuschüsse der Kreditanstalt für Wiederaufbau bei Maßnahmen zum Einbruchschutz.
Für den Landkreis Neumarkt ist die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle in Regensburg, Telefon 0941/506-2775 oder -2776, zuständig.