Der Grünen-Abgeordnete Jürgen Mistol informierte sich am Alten Kanal
NEUMARKT. Der Grünen-Abgeordnete Jürgen Mistol informierte sich am alten Kanal bei Berg über den Kampf gegen das amerikanische „Tausendblatt“.
Bereits seit 1996 kämpft das Wasserwirtschaftsamt auf der etwa 15 Kilometer
langen Teilstrecke des Ludwig-Donau-Main-Kanals in der Gemeinde Berg
gegen das invasive verschiedenblättrige Tausendblatt (Myriophyllum
heterophyllum) das ursprünglich aus Nordamerika stammt.
Jürgen Mistol, Parlamentarischer Geschäftsführer der Landtagsfraktion
der Grünen, ließ sich zusammen mit dem Berger Gemeinderat und Referenten für
Landschafts- und Umweltfragen Stefan Haas von Vertretern des Wasserwirtschaftsamtes
Regensburg den derzeitigen Sachstand vor Ort erläutern.
Die Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamtes
erklärten ausführlich anhand einer Studie über fünf Jahre, die im Rahmen
einer Masterarbeit mit der TU München erstellt wurde, welche
Lösungsansätze in der Vergangenheit erprobt wurde.
Hier habe sich herauskristallisiert, dass das Ausreißen des Tausendblatts
samt Wurzeln mit einem Spezialrechen die bisher besten Ergebnisse
geliefert habe. Aber auch damit konnte bisher nur der Status quo gehalten
werden. Ein Zurückdrängen der eingewanderten Pflanzen (sogenannte Neophyten)
konnte nicht erreicht werden.
Die Artenvielfalt ist durch diesen starken Bewuchs bereits stark
eingeschränkt, hieß es.
Als neuen Lösungsansatz möchte das Wasserwirtschaftsamt nun nach
vorheriger Absprache mit den Naturschutzbehörden und den
Fischereiverbänden versuchenm das verschiedenblättrige Tausendblatt in
den Wintermonaten zu entfernen um dem einheimischen Tausendblatt im
Frühjahr eine Startvorteil zu geben. Denn das heimische Tausendblatt ist, anders als sein
invasiver Verwandter aus Übersee, nicht immergrün und zieht sich in
den Wintermonaten tief ins Sediment zurück.