Die Baubranche im Landkreis Neumarkt leidet auch heuer unter Facharbeitermangel, hieß es von der Gewerkschaft
Foto: IG Bau
NEUMARKT. In der für den Landkreis Neumarkt besonders wichtigen Baubranche trifft heuer noch mehr als je zuvor „Bauboom auf Nachwuchs-Mangel“.
Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres sind viele Baufirmen im Landkreis vergeblich auf der Suche nach Azubis, hieß es von der Bau-Gewerkschaft unter Berufung auf aktuelle Zahlen des Arbeitsamtes.
Danach blieben im Juli 67 Prozent
aller Ausbildungsstellen auf dem Bau unbesetzt. Von 250 ausgeschriebenen Plätzen im
Landkreis waren noch 167 zu vergeben. Bereits im letzten Jahr waren zum selben
Zeitpunkt 62 Prozent aller Ausbildungsplätze im Bauhauptgewerbe unbesetzt.
Christian Lang von der IG Bau Oberpfalz spricht von einem „Alarmsignal“. Wenn es den
Firmen nicht gelinge, Schulabgänger für die dringend gebrauchte Arbeit als Maurer,
Straßenbauer oder Baugeräteführer zu finden, dann gerate das Fundament der ganzen
Branche ins Wanken.
„Aber nur wenn die Arbeitsbedingungen auf Baustellen attraktiver
werden, lässt sich das Nachwuchs-Problem lösen“, sagte der Gewerkschafter. Wer sich bei der Berufswahl
für den Bau entscheidet, der müsse auch Familie, Freizeit und Arbeit unter einen Hut
bringen können. Aber das klappe für die meisten Berufseinsteiger nur sehr selten, sagte
Lang auch mit Hinweise auf die oft sehr langen Pendelstrecken der Bauarbeiter.
Unzufriedenheit spiegele sich auch in einer hohen Abbrecherquote wider.
Laut aktuellem Ausbildungs- und Fachkräftereport der Sozialkassen des Baugewerbes
bringt jeder dritte Azubi die Ausbildung nicht zu Ende.