Schwalbennester angebracht


Am Kreisbauhof sind Schwalben willkommen - unser Foto zeigt Rauchschwalben
Foto: Ingo Zahlheimer/LBV-Bildarchiv
NEUMARKT. Der Kreisbauhof in Woffenbach ist ein ziemlich glücklicher Ort - wenigstens wenn man uralten Bauern-Weisheiten glaubt.

Im Bauhof haben sich schon im letzten Jahr Schwalben eingenistet, die seit jeher als Glücksbringer gelten. Heuer haben Kreisbauhof und Vogelschützer nachgeholfen, damit das Glück anhält - und 30 künstliche Schwalbennester angebracht.

Kreisbauhof und der LBV nutzten die Gelegenheit, den mittlerweile rar gewordenen Königinnen der Lüfte ganz gezielt ein neues größeres Quartier zum Nisten anzubieten. Kreisstraßenmeister Stefan Beckstein ließ die künstlichen Schwalbennester bei der Lkw- und Gärtnerhalle anbringen und die Stadt Neumarkt baute in ihrem benachbarten Regenrückhaltebecken ein Lehmbecken ein. Zusätzlich wurden weitere fünf Brutkästen für den Mauersegler montiert.

Diese idealen Voraussetzungen haben seit Anfang Mai als erstes die Mehlschwalben gerne genutzt und mittlerweile sind jetzt 16 Nester besetzt.

Landrat Willibald Gailler und Dr. Bernd Söhnlein als Vorsitzender der Neumarkter LBV-Kreisgruppe freuten sich bei einem Ortstermin zusammen mit Abteilungsleiter Michael Gottschalk und Sachgebietsleiter Johann Schmauser über das gelungene Projekt zum Artenschutz.


Früher galten sie als Boten des Glücks, die das Haus vor Feuer und Blitz sowie das Vieh im Stall vor Krankheiten bewahrten. Die Langstreckenzieher kehrten nach teilweise über 12.000 Flugkilometern aus Afrika zurück. Der LBV verleiht übrigens jedem schwalbenfreundlichen Haus eine Plakette, um andere Menschen darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig der Schutz von Schwalben ist.

Die Rauchschwalben oder Bauernschwalben, wie sie mancherorts volkstümlich genannt werden, sind längst im Freistaat angekommen. An ihren charakteristischen langen Schwanzspießen sind sie gut erkennbar. Auch die braunrote Färbung an Kehle und Stirn ist typisch für diese Schwalbenart. „Rauchschwalben bevorzugen Ställe, Scheunen oder überdachte Bereiche, wie zum Beispiel Arkadengänge als Plätze für ihre Nester“, sagte die LBV-Gebäudebrüterexpertin Corinna Lieberth.

Kurz nach ihrer Verwandten kommt die blauschwarze Mehlschwalbe mit ihrem leuchtend weißen Bürzel und Bauch aus ihrem afrikanischen Winterquartier zurück. „Die Mehlschwalbe nutzt vor allem rau verputzte Hauswände unter geschützten Dachvorsprüngen zum Bau ihres Nestes“, so Lieberth.

Als „Mitbewohner“ in Ställen und an Häusern gelten Schwalben als Glücksbringer. Doch obwohl Rauch- und Mehlschwalben die beiden häufigsten Schwalbenarten in Bayern sind, sind beide bedroht. „Schwalben haben mit mehreren Herausforderungen gleichzeitig zu kämpfen. Es fehlt ihnen an Insekten als Nahrung, an Lehmpfützen als Material zum Nestbau und an Toleranz gegenüber ihren Nistplätzen an Gebäuden“, sagt die LBV-Gebäudebrüterexpertin, „doch jeder kann etwas für die Schwalben tun und mit dem aktiven Schutz von vorhandenen Nestern gleich anfangen.“


Vertreter des Landratsamtes und der Vogelschützer sahen sich die Brutkästen am Kreisbauhof an
Foto: M. Krejci
23.06.20
Neumarkt: Schwalbennester angebracht
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