NEUMARKT. Ein Funke, eine Kippe, eine Glasscherbe reicht: im Landkreis wird ab Dienstag die zweithöchste Waldbrandstufe gemeldet.
Deshalb starteten auch schon am Sonntag wieder Flugzeuge und suchten aus luftiger Höhe auch im Raum Neumarkt nach verräterischen Rauchwölkchen.
Die Wetterstation Parsberg-Eglwang kündigt ab Dienstag für mindestens drei Tage den „Waldbrandgefahrenindex“ 4 an.
Mit diesem Wert wird das meteorologische Potential für die Gefährdung durch Waldbrand bezeichnet. Er zeigt die Waldbrandgefahr in fünf Gefahrenstufen an: von 1 (sehr geringe Gefahr) bis 5 (sehr hohe Gefahr). Am Sonntag lag der Index noch bei „2“, am Montag wird „3“ erwartet. Spätestens ab Dienstag stehen dann im ganzen Landkreis die Feuerwehren in den Startlöchern.
Besonders wichtig ist es aber, ein Feuer rechtzeitig zu entdecken: deshalb hat die Regierung der Oberpfalz im Einvernehmen mit dem Amt für Landwirtschaft die Waldbrandluftbeobachtung besonders gefährdeter Gebiete in der Oberpfalz angeordnet.
Der Neumarkter Flugplatz spielt dabei eine wichtige Rolle. Er ist Stützpunkt für die Flugroute Oberpfalz-West. Allerdings wurden von Neumarkt aus am Sonntag noch keine Flugzeuge und Piloten eingesetzt: die Flugroute Parsberg – Dietkirchen – Pettenhofen – Neumarkt - Berching – Dietfurt wurde an diesem Tag wegen der Corona-Krise vom Flugplatz Schmidgaden aus überwacht.
Doch die Neumarkter Flieger stehen bereit: Sollten die Piloten und der Luftbeobachter einen Brand feststellen, leiten sie den Löscheinsatz aus der Luft. Zur Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft der Luftrettungsstaffel Neumarkt müssen Trainingsflüge absolviert werden, damit die gesetzlichen Vorschriften und Richtlinien eingehalten werden. Das Vorgehen wird auch mit dem Neumarkter Landratsamt abgestimmt.
In den Maschinen sitzen Hobby-Piloten und Beobachter des Flugsportvereins Neumarkt. Der Verein ist seit langem Mitglied in der Luftrettungsstaffel Bayern.
Im Neumarkter Verein ist man stolz darauf, "unsere Aufgabe für die Allgemeinheit mit zu erfüllen", hieß es.
Die Bevölkerung wurde von der Regierung der Oberpfalz dringend gebeten, in Waldgebieten äußerste Vorsicht walten zu lassen und keinesfalls mit offenem Feuer zu hantieren oder zu rauchen.