Nitratwert halbiert


Die Landwirte rund um die Neumarkter Wasser-Einzugsgebiete trafen sich zu einer internen Fachveranstaltung bei den Stadtwrken
Foto: Sedlatschek
NEUMARKT. In den letzten 22 Jahren hat sich der Nitratwert im Trinkwasser im Bereich der Quellen Fuchsberg praktisch halbiert.

Die Neumarkter Stadtwerke führen die starken Rückgänge auf die Zusammenarbeit mit den Landwirten zurück, die im Wassereinzugsgebiet ihre Acker haben. Sie bekommen Ausgleichszahlungen für den sparsamen Umgang mit Dünger.

Jetzt haben die Stadtwerke zusammen mit den Landwirten in der Region bei einer internen Fachveranstaltung ein Zwischenfazit zu ihrem gemeinsamen Engagement für den örtlichen Trinkwasserschutz gezogen. Das Ergebnis: Seit Beginn der Kooperation vor 22 Jahren hat sich die Grundwasserqualität in den beiden Neumarkter Wasserschutzgebieten MISS und Fuchsberg / Pelchenhofen deutlich verbessert.


So lag beispielsweise der Nitratwert im Bereich der Quellen Fuchsberg 1997 mit 48 Milligramm je Liter (mg/l) nur ganz knapp unter dem Grenzwert von 50 mg/l nach der Deutschen Trinkwasserverordnung. Bei den letzten Untersuchungen in diesem Bereich konnten noch 23 mg/l nachgewiesen werden.

„Wenn wir uns diese Werte anschauen, können wir wohl vollkommen zu Recht von einer Erfolgsgeschichte sprechen“, sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Dominique Kinzkofer. Man wisse, dass es für die Landwirte nicht immer einfach sei, sich bei der Verwendung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln einzuschränken, hieß es. „Aber sie tun es“, sagte Kinzkofer, und „diese Anstrengungen zahlen sich für alle aus“.

Seit 1997 erklärten sich die rund 30 Landwirte, die in den Neumarkter Wasserschutzgebieten Nutzflächen bestellen, dazu bereit, ihre Dünge- und Pflanzenschutzmittel an die Vorgaben der Schutzgebietsverordnungen anzupassen. So erfolgt die Gabe von Dünger unter der besonderen Berücksichtigung einer zeit- und bedarfsgerechten Ausbringung. Darüber hinaus werden einzelne Düngergaben auf mehrere Durchgänge verteilt. Dadurch sei gewährleistet, dass die Nährstoffe ausschließlich von den Pflanzen aufgenommen werden und nicht im Boden versickern. Grundsätzlich gilt, je mehr Stickstoff von den Pflanzen aufgenommen wird, desto weniger gelangt davon als Nitrat in unser Trinkwasser, hieß es von den Stadtwerken.

Diese Maßnahmen lassen sich die Landwirte natürlich bezahlen: die Neumarkter Stadtwerken leisten dafür Ausgleichszahlungen. Diese Regelung gilt seit dem Start der Schutzgebietsverordnungen bis heute, sagte Peter Stemmer, der Geschäftsbereichsleiter Bau- und Betriebsführungsmanagement beim „Stadtwerke Neumarkt Freizeit und Leben“-Kommunalunternehmen. Man stehe in engem Kontakt mit den Landwirten und besuche sie jedes Jahr, um auf ihren Feldern Bodenproben durchzuführen. Dafür werden an mehreren verschiedenen Stellen Bodenproben entnommen und miteinander vermischt. Diese sogenannten Mischproben gehen dann zur Auswertung an ein unabhängiges Labor. Die Ergebnisse gehen Stadtwerke und Landwirte gemeinsam durch und entwickeln – falls nötig – Strategien, um den Stickstoffgehalt im Boden zu reduzieren.
08.03.19
Neumarkt: Nitratwert halbiert
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