NEUMARKT. Eine "Heilerin" redete einer 62jährigen Neumarkterin auf der Straße ein, daß ihr Geld "verflucht" sei - und zockte sie um über 8000 Euro ab.
Die Täterin wurde zwar ermittelt, aber das Geld blieb verschwunden.
In zwei weiteren Fällen versuchten in Neumarkt Trickbetrüger, per Telefon mit dem "Enkeltrick" zwei Seniorinnen reinzulegen - sie scheiterten aber dabei. Die beiden alten Damen informierten die Polizei.
Am letzten Donnerstag wurde gegen 15.30 Uhr eine 62jährige Frau in der Fußgängerzone in Neumarkt von einer russisch sprechenden Frau angesprochen. Sie machte der Neumarkterin auf offenbar sehr raffinierte Art glaubhaft, dass sie und ihr Geld verflucht seien und sie ihr helfen könne, den Fluch abzuwenden.
"Zufällig" kam dann noch eine jüngere Frau - natürlich eine Komplizin der Betrügerin - dazu und erklärte, dass die "Heilerin" ihrer Mutter auch schon geholfen habe und diese jetzt wieder laufen könne.
Dadurch wurden nach Angaben der Polizei offenbar jegliche Zweifel der Neumarkterin ausgeräumt und sie vertraute der „Heilerin“. Sie holte von zu Hause 8200 Euro, musste es in Zeitungen einwickeln und danach eine weitere Zeitung in Stücke zerreißen.
Bei dieser äußerst trickreichen Verwirrung wurde das verpackte Geld natürlich mit einem anderen Zeitungsbündel ausgetauscht.
Daß sich in ihrem Zeitungsbündel kein Geld mehr befand, bemerkte die Neumarkterin erst am nächsten Tag.
Der Neumarkter Polizei gelang es inzwischen, eine 57jährige Frau als Haupttäterin zu ermitteln. Trotz intensiver Suche wurde allerdings das Geld nicht bei ihr gefunden.
Am Freitag gegen 12.15 Uhr, erhielt eine 84jährige Rentnerin aus Höhenberg im Tal einen Anruf von einer Frau, die sich als ihre Enkelin ausgab. Sie benötige noch 4000 Euro für einen Hauskauf in Regensburg und würde vorbeikommen. Im Verlauf des Gesprächs merkte die Seniorin jedoch, dass das nicht ihre Enkelin ist und legte auf. Sie verständigte die Polizei.
Am gleichen Tag, zwischen 13 und 13.30 Uhr bekam eine 88jährige Neumarkterin einen Anruf von ihrer angeblichen Nichte, dass sie auf einen Kaffee vorbeikommen möchte. Auf Nachfragen sagte sie, sie befindet sich momentan beim Notar und benötige 48.000 Euro für einen Eigentumswohnungs-Kauf. Sie wolle sich diese Summe von ihrer Tante leihen. Die ältere Dame erklärte, dass sie nicht so viel Geld hat, rief dann ihre echte Nichte an und meldete den versuchten Betrug der Polizei.