"Als Ganzes wichtig"


Heidi Rackl, Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler und Helga Huber (v.l.) vor dem Eingang zur Forensischen Klinik in Parsberg
NEUMARKT. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler besuchte die Forensische Psychiatrie und Psychotherapie in Parsberg.

Sie war auf Einladung von Heidi Rackl und Bürgermeister Josef Bauer in die Bezirkseinrichtung gekommen.

„Wir sind keine Sozialromantiker, aber Humanisten. Für uns ist der Mensch als Ganzes wichtig, der seine Würde hat, auch wenn er straffällig geworden ist“, sagte der Ärztliche Direktor Dr. Christian Schlögl zum Gesamtkonzept seines Hauses. Schwerpunkt der Klink ist die Komplettversorgung von Patienten aus dem Bezirk Oberpfalz.


Nach der Begrüßung der Gäste sprach Dr. Schögl über die Therapieansätze, die von seinem spezialisierten Team aus Ärzten, Psychologen, Sozialpädagogen, Ergo- und Sporttherapeuten angewandt werden. Ziel sei es, den Betroffenen klar zu machen, dass eine begangene Tat nicht akzeptiert wird. Gerade bei jungen Tätern sei laut Schögl die Erfolgsquote sehr hoch und die Rückfallquote in Parsberg wesentlich geringer als im Bundesdurchschnitt.

Eine Besonderheit der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie in Parsberg ist die Möglichkeit für Patienten, während der Therapie ihren Schulabschluss nachzuholen oder eine Berufsausbildung zu machen. Auch auf ihre Entlassung werden sie von der Klinik vorbereitet. Die ambulante Nachbehandlung, die von allen Patienten intensiv und zuverlässig in Anspruch genommen wird, gehöre ebenfalls zu den Aufgaben der Klinik.

Als Drogenbeauftragte sagte Mortler im Gespräch, wie wichtig Prävention sei, damit Suchterkrankungen gar nicht erst entstehen. „Fast drei Millionen Kinder in Deutschland würden in suchtbelasteten Familien aufwachsen. Ihre seelische und körperliche Gesundheit könne dadurch massiv beeinträchtig werden. Sie bräuchten Unterstützung, damit sie die gleichen Chancen auf ein unbeschwertes Aufwachsen hätten wie andere Kinder und sie nicht im späteren Leben ebenfalls eine Suchterkrankung entwickelten.

Dr. Schlögl gab den Politikern mit auf den Weg, dass hier die Jugendhilfe früher und intensiver reagieren und eingreifen muss.  

Nach dem Gespräch konnten sich die Teilnehmer bei einem Rundgang durch die Einrichtung von der Notwendigkeit eines Um- oder Neubaus überzeugen. Geplant sind Investitionen von über 40 Millionen Euro, um die Werkstätten und die Therapieräume auf den neuesten Stand zu bringen. Bürgermeister Josef Bauer verwies in diesem Zusammenhang auf den „Wirtschaftsfaktor Bezirk“ in seiner Stadt Parsberg, der mit über 220 Arbeitsplätzen ein wichtiger Arbeitgeber sei.
05.09.18
Neumarkt: "Als Ganzes wichtig"
Telefon Redaktion


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