"530 Wohnhäuser betroffen"


Ein Foto vom Pressetermin des Bundes Naturschutzes: an der bestehenden 220 KV-Trasse am Südrand von Wendelstein hängen die Leiterseile über den Vorgärten
Foto: Bund Naturschutz
NEUMARKT. Vom geplanten Bau einer neuen 380-Kilovolt-Höchstspannungsleitung sind in Postbauer-Heng angeblich 530 Wohnhäuser betroffen.

Die Trasse soll weniger als 200 Meter an ihnen vorbeiführen, heißt es in einer Pressemitteilung des Bundes Naturschutz. Zusammen mit den Gebieten zwischen Fürth und Postbauer-Heng seien über 3000 Häuser betroffen.

Die Firma Tennet plant den Neubau der Höchstspannungsleitung zwischen dem Umspannwerk Raitersaich (Landkreis Fürth) über Wolkersdorf (Stadt Schwabach), Kornburg, Katzwang (Stadt Nürnberg), Wendelstein (Landkreis Roth), Schwarzenbruck und Winkelhaidt zum Umspannwerk Ludersheim (Landkreis Nürnberger Land) und weiter Richtung Süden über Postbauer-Heng . Die Trasse soll zwar dem Verlauf der bestehenden 220 KV-Leitung folgen und diese ersetzen, diese führe aber derzeit zum Teil mitten durch Wohngebiete, hieß es von den Naturschützern.


Im Rahmen eines Ortstermins versuchten Vertreter des Bundes Naturschutz zu verdeutlichen, "was hier auf dem Spiel steht".

„Wir gehen davon aus, dass die geplante Trasse eine Stützfunktion für die hoch umstrittene Süd-Ost-Link-Leitung durch Ostbayern hat", sagte BN-Regionalreferent Tom Konopka,. Bislang ließen sich die Netzbetreiber ja nicht in die Karten schauen, um das zu klären. Weil diese Leitung die regionale Energiewende behindere und man die Leitung deshalb zusammen mit den vielen Bürgerinitiativen ablehne, fordere der Bund Naturschutz "zunächst einmal Aufklärung über den Zweck der neuen Leitung P 53, und zwar noch vor einem offiziellen Planungsverfahren“.

Nach Abschätzungen der Naturschützer stehen auf der ganzen Länge Raitersaich bis Ludersheim etwa 3000 Wohnhäuser näher als 200 Meter an der Trasse. "Selbstverständlich muss bei einer Erhöhung der Spannung auf 380 Kilovolt eine gesundheitliche Gefährdung ausgeschlossen werden“, sagte Wolfgang Dötsch, der Geschäftsführer der Kreisgruppe Nürnberg-Stadt. Man fordere einen Abstand von rund 600 Meter zu Wohnbebauung.

Außerdem sei zu befürchten, dass die neue Trasse nicht auf der bestehenden Trasse, sondern daneben errichtet werden soll. Das bedeute, dass Wald gerodet werden müsste. In einigen Bereichen würde die Trasse wohl auch aus den Ortschaften verlegt werden. Das koste dann noch mal Wald.

Der BUND Naturschutz fordert von Tennet und der für das Anhörungsverfahren zuständigen Regierung, dass zunächst die Frage geklärt wird, ob die Hochspannungsleitung P53 als Redundanzleitung für Süd-Ost-Link gebaut werden soll. Dazu müssen die entsprechenden Daten zur aktuellen und geplanten Durchleitung offengelegt werden, wie dies bei Straßenbauplanungen üblich ist.
17.05.18
Neumarkt: "530 Wohnhäuser betroffen"
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