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ISSN 1614-2853
5. Jahrgang

Michael Rich gewinnt Bayern Rundfahrt in Neumarkt


Erste Etappe

Die erste Etappe endete am Mittwoch mit dem Sieg einer Radsportlegende:Jan Svorada (ED’System-ZVVZ), mehrfacher Etappensieger bei Tour de France, Giro und Vuelta, setzte sich in der Sprintentscheidung durch (ausführlicher Bericht)

Zweite Etappe

Auf der zweiten Etappe von Sonthofen nach Krumbach erwies sich am Donnerstag der Franzose Jean-Patrick Nazon vom Team AG2R als der schnellste Sprinter im Feld der 16 Mannschaften. Platz zwei belegte Sebastian Siedler. (ausführlicher Bericht)

Dritte Etappe

David Kopp vom Team Wiesenhof hat in Erlangen das Gelbe Trikot der Volksbanken Raiffeisenbanken von seinem Teamkollegen Sebastian Siedler übernommen. Nach 212 Kilometern siegte der Meckenheimer im Sprint einer 31-köpfigen Spitzengruppe mit mehr als einer Radlänge Vorsprung. (ausführlicher Bericht)

Vierte Etappe

Jens Voigt hat das Einzelzeitfahren der Bayern Rundfahrt in Kulmbach 15 Sekunden vor Michael Rich gewonnen. Rich übernimmt als Etappenzweiter die Führung in der Wertung um das Gelbe Trikot der Volksbanken Raiffeisenbanken und hat beste Chancen, die Bayern Rundfahrt zum dritten Mal nach 2002 und 2003 zu gewinnen. (ausführlicher Bericht)

NEUMARKT. Michael Rich vom Team Gerolsteiner hat die 26. Auflage der Bayern Rundfahrt gewonnen. Ein Platz im Hauptfeld reichte dem 36-jährigen Emmendinger zu seinem dritten Erfolg in Bayern nach 2002 und 2003. Die Schlussetappe der Bayern Rundfahrt von Kulmbach nach Neumarkt in der Oberpfalz holte sich der T-Mobile-Profi Andreas Klöden im Alleingang. Die Plätze Zwei und Drei gingen an den Franzosen Nicolas Portal (AG2R) und den Norweger Kurt Asle Arvesen (CSC).

Michael Rich hatte einen Sieg bei der Bayern Rundfahrt nicht auf der Rechnung: „Wie es bei mir am ersten Tag gelaufen ist, als ich doch ein paar Schwierigkeiten hatte, hätte ich nie geglaubt, dass ich gewinnen könnte. Selbst nach dem Zeitfahren war ich noch skeptisch, ob Vinokourov nicht noch einmal angreifen würde.“ Doch ein starkes Team Gerolsteiner hielt die Konkurrenz auf den letzten 174 Kilometern durch Bayern in Schach. Alexander Vinokourov (T-Mobile Team) belegte mit 19 Sekunden Rückstand Platz Zwei. Dritter in der Gesamtwertung und gleichzeitig bester Nachwuchsfahrer in der Wertung um das Weiße R+V-Trikot wurde Linus Gerdemann vom Team CSC. Der 22-jährige aus Münster ist erst seit Anfang Mai bei CSC unter Vertrag und hat bereits mächtig aufgetrumpft. Zuerst bei den Vier Tagen von Dünkirchen und jetzt bei der Bayern Rundfahrt bestätigte er die Meinung vieler Experten, die ihn als eines der größten deutschen Radsporttalente sehen.

Sebastian Siedler holte sich das Blaue SDK-Trikot des besten Sprinters und hielt selbst Sprintgrößen wie Jan Svorada und Jean-Patrick Nazon auf Distanz. Der 27-jährige aus dem Team Wiesenhof war auf den ersten beiden Etappen ganz vorne dabei und sammelte danach bei den SDK-Sprints auf der Strecke ein komfortables Punkte-Polster. In der Frankenbrunnen Bergwertung hielt Yuriy Krivtsov vom französischen Team AG2R das Heft von Anfang an in der Hand. Der Ukrainer legte bereits auf der ersten Etappe den Grundstein für seinen Erfolg und fuhr danach ein taktisch kluges Rennen. Bei den Bergwertungen immer zur Stelle, lag er schon bald uneinholbar in Front. Als bestes Team in der Stahlgruber-Mannschaftswertung ließ sich CSC aus Dänemark ehren. Mit von der Partie: Vorjahressieger Jens Voigt, der das Einzelzeitfahren gewinnen konnte, aber in der Gesamtwertung nur Rand 27 belegte.

Großes Pech hatte Christoph von Kleinsorgen. Bei der Verpflegungskontrolle stürzte der Lamonta-Fahrer, als sich der Verpflegungsbeutel im Vorderrad verhedderte. Von Kleinsorgen wurde vom Rennarzt ins nächstgelegene Krankenhaus gebracht und dort medizinisch versorgt.

Auf dem 174 Kilometer langen Teilstück von Kulmbach nach Neumarkt lag auch am Schlusstag der Bayern Rundfahrt noch einmal eine schwere Etappe vor den Rennfahrern. Trotzdem wurde vom Start weg auf Angriff gefahren. Für das Team Gerolsteiner, das die Attacken auf das Gelbe Trikot abzuwehren hatte, war es ein Glück, als sich schon nach neun Kilometern 22 Fahrer vom Feld absetzten und schnell Boden gut machten. Nach dem ersten SDK-Wertungssprint in Hollfeld bei Kilometer 26 teilte sich die Ausreißergruppe. Andreas Klöden, Nicolas Portal, Kurt Asle Arvesen und sein CSC-Teamkollege Jacob Piil hatten das bessere Ende erwischt, denn der Rest der Flüchtlinge wurde später wieder gestellt. Das erleichterte die Arbeit des Teams Gerolsteiner erheblich, zumal mit Andreas Klöden ein T-Mobile-Fahrer in der Spitze vertreten war. Die Mannschaft von Michael Rich kontrollierte alle Aktivitäten im Feld und ließ die Spitzengruppe nur so weit entkommen, wie das Gelbe Trikot nicht in Gefahr war. 5:30 Minuten war der maximale Vorsprung, den Gerolsteiner den Ausreißern zugestand, obwohl das Quartett vorne gut harmonierte. Vor allem Andreas Klöden zeigte ein starkes Rennen und fuhr viele der Berge auf dieser Etappe von vorn. Auf den zwei Zielrunden um Neumarkt verlor Jacob Piil an einer der letzten Steigung den Anschluss. Und auch Andreas Klöden verabschiedete sich aus der Spitze, allerdings nach vorn. Wenige Kilometer vor dem Ziel entkam er seinen Fluchtgefährten und fuhr mit neun Sekunden Vorsprung zum Tagessieg. Damit ging für den 29-jährigen Brandenburger eine lange Durststrecke zu Ende. „Die Bayern Rundfahrt war ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Tour de France. Ich habe mich von Tag zu Tag besser gefühlt. Für die Tour fühle ich mich auf dem richtigen Weg und ich werde versuchen, meine Form bei den nächsten Rennen weiter zu steigern. Über den Erfolg in Bayern bin ich sehr glücklich, aber ich würde diesen Etappensieg gerne gegen einen Etappensieg bei der Tour tauschen.“ meinte Klöden nach der Siegerehrung.

Die Tour de France liegt auch für Michael Rich in Reichweite, auch wenn der Emmendinger sich nach eigenen Worten aus der Diskussion um eine mögliche Teilnahme heraushalten will. „Mitfahren würde ich natürlich sehr gerne. Und nachdem die Tour mit einem 20 Kilometer Einzelzeitfahren beginnt, würde mein Herz bluten, wenn ich nicht dabei sein könnte.“ Immerhin empfahl sich Rich mit seinem dritten Rundfahrtsieg in Bayern für weitere Aufgaben. Das schwere Einzelzeitfahren in Kulmbach meisterte er mit Bravour und auch sonst kam er gut mit der anspruchsvollen Strecke zurecht. Kein Wunder, dass das persönliche Fazit des Rundfahrtsiegers positiv ausfiel: „Es ist immer wieder schön, eine Rundfahrt zu gewinnen, noch dazu im eigenen Land. Wenn man fast 36 Jahre ist, dann weiß man nicht, wann es das letzte Mal ist.“