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ISSN 1614-2853
5. Jahrgang

Geschäftsklima verschlechtert

NEUMARKT. Der Konjunkturklima-Indikator der IHK Regensburg hat einen deutlichen Einbruch erlitten. Der Aufwärtstrend seit dem Frühjahr 2003 ist durchbrochen, der aktuelle Wert liegt unter dem langjährigen Durchschnitt.

Verantwortlich hierfür ist nach Auskunft der IHK die deutlich pessimistischere Einschätzung der momentanen Geschäftslage. Dennoch erwarten die an der IHK-Konjunkturumfrage teilnehmenden Unternehmen insgesamt eine leicht bessere zukünftige Entwicklung.

„Die Unternehmen leiden unter der geringen Nachfrage und den hohen Kostensteigerungen“, erklärt Dr. Jürgen Helmes, Hauptgeschäftsführer der IHK Regensburg die Entwicklung. „Von der Inlandsnachfrage gehen schon seit Jahren keine positiven Impulse aus. Jetzt ist auch die Auslandsnachfrage zurückgegangen. Die Weltkonjunktur hat sich ebenfalls abgeschwächt und ist mit zusätzlichen Risiken behaftet. Es ist zu hoffen, dass die noch positiven Erwartungen der Unternehmen mehr sind, als trotziger Optimismus.“

Unveränderte Investitionspläne in der Industrie

Die Industrie beklagt die zurückhaltende Investitionsneigung ihrer Kunden und die hohen Rohstoffpreise. Die Auftragsentwicklung aus dem In- und Ausland hat sich zum Teil deutlich verschlechtert. Entsprechend rückläufig ist die Kapazitätsauslastung. Die geplante Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter wird in vielen Fällen zurückgestellt. Weitgehend unverändert bleiben jedoch die Investitionspläne. Ersatzbeschaffung und Rationalisierung bleiben die Hauptmotive für Investitionen. Doch schon an dritter Stelle folgen Ausgaben für Produktinnovationen. Damit sieht die IHK einen Trend bestätigt: Nachdem mehrere Jahre Kostensenkungen im Mittelpunkt standen, legen die Unternehmen jetzt wieder mehr Gewicht auf die Markterbearbeitung mit neuen und besseren Produkten.

Schleppende Auftragseingänge in der Bauwirtschaft

Die Beurteilung der Geschäftslage und die Einschätzung der weiteren Geschäftsentwicklung im Baugewerbe verharren auf niedrigem Niveau und haben sich seit Jahresbeginn n ichtverändert. Die Auftragseingänge sind sehr schleppend. Mittlerweile hat auch die Nachfrage im privaten Wohnungsbau nachgelassen. Neben Auftragsmangel, Preisdruck und Billigkonkurrenz verschärfte der lange und harte Winter zusätzlich die ohnehin schon prekäre Situation der Bauwirtschaft.

Stabile Exportumsätze im Großhandel

Geschäftsentwicklung und -erwartung im Großhandel haben sich seit Jahresbeginn verschlechtert. Die Umsatzrückgänge sind hauptsächlich durch die schwache Binnenkonjunktur bedingt. Die Hoffnungen auf ein Anspringen der Binnenkonjunktur sind nicht sehr groß. Die Exportumsätze liefen dagegen stabil, die Erwartungen sind aber von Vorsicht geprägt. Fortgesetzt negativ machen sich Preiserhöhungen der Vorlieferanten bemerkbar, die mit Erhöhung der Energie- und Rohstoffpreise und den seit Jahresbeginn eingeführten Mautgebühren begründet werden.

Positive Geschäftserwartungen im Einzelhandel

Auch im Einzelhandel konnte sich der positive Trend zum Jahresende im neuen Jahr nicht fortsetzen. Die Beurteilung der Geschäftslage hat sich erheblich verschlechtert. Verunsicherung und Kaufzurückhaltung der Kunden sind die am häufigsten genannten Gründe. Beklagt wird auch der starke Wettbewerb durch Discounter und ruinöse Rabattaktionen. Umsatzsteigerungen sind nur noch über Sonderverkaufs-Veranstaltungen und „nachlassbetonte Marktbearbeitung“ möglich. Vor allem im grenznahen Bereich führt der Einkaufstourismus nach Tschechien zum Teil zu erheblichen Umsatzeinbußen. Preiserhöhungen der Vorlieferanten schmälern im Einzelhandel die Gewinnspannen. Eine Weitergabe dieser Preiserhöhungen lässt der Wettbewerb in vielen Fällen nicht zu. Trotzdem glaubt der Einzelhandel an einen positiven Geschäftsverlauf in den nächsten Monaten.

Anhaltende Auslandsnachfrage bei den Dienstleistern

Der lang anhaltende Winter, Kostensteigerungen und schlechte Zahlungsmoral führen zu einer schlechteren Beaurteilung der gegenwärtigen Lage . Im Bereich der unternehmensnahen Dienstleister führen vor allem Konzentrationsprozesse und Zusammenschlüsse von Marktführern zu Befürchtungen über künftige Preiskämpfe. Die Rückgänge bei den Aufträgen resultieren hauptsächlich aus dem Inlandsgeschäft, während die Nachfrage aus dem Ausland unverändert anhält. Das Dienstleistungsgewerbe hofft für den weiteren Jahresverlauf auf einen Ausbau ihrer Auslandsengagements.

„Deutschland braucht jetzt vor allem eine Stärkung der inländischen Investitions- und Konsumnachfrage.“ ist das Resümee von Helmes. „Die Politik muss die Rahmenbedingungen schaffen, damit Unternehmen in Deutschland wieder investieren und Arbeitsplätze schaffen. Auf diese Weise gelingt es auch das Vertrauen der Bürger in die eigene Zukunft wiederherzustellen und den privaten Konsum anzukurbeln.“