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ISSN 1614-2853
5. Jahrgang

"Anwalt der Menschenwürde"

NEUMARKT. (pde) – Gegen ein „allgemeines Gerede vom Werteverlust“ bei gleichzeitig praktizierter „oberflächlich dahinplätschernder Lebensgestaltung“ hat sich Bischof Walter Mixa gewandt.

Es komme heute darauf an, die christlichen Werte in aller Deutlichkeit neu zu begründen, geisterfüllt zu verkünden und zu leben. Gerade junge Menschen seien dafür besonders aufgeschlossen, sagte der Bischof von Eichstätt und Katholische Militärbischof bei einem Primizgottesdienst am Pfingstsonntag in Schrobenhausen.

Wie es der verstorbene Papst Johannes Paul II. vorgelebt habe, müsse sich jeder Christ zum „Anwalt der Personwürde jedes einzelnen Menschen“ machen und sich dafür einsetzen, dass Menschen an jedem Ort der Erde menschenwürdig leben können. Christen sollten sich deshalb auf die Seite der alten, kranken und behinderten Menschen stellen, für die in einer zunehmend materiell orientierten Spaßgesellschaft oft kein Platz mehr sei. Solidarität sei ebenso mit den Menschen gefordert, die von verantwortungslosen Wirtschaftsbossen und einem teilweise diktatorischem Kapitalismus in einzelnen Ländern ausgebeutet werden. Gegen alle Formen der Gottvergessenheit seien Christen aufgerufen, sich immer wieder neu für den Geist Gottes zu öffnen und von seiner Einsicht und von seinem Lebensmut ergreifen zu lassen. Bei dem Festgottesdienst war Bischof Mixa Primizprediger für einen Neupriester aus Schrobenhausen, wo der Eichstätter Bischof viele Jahre als Stadtpfarrer und Regionaldekan gewirkt hat.

Mit ihrem Einsatz für Werte und gegen jede Art von Lebensverachtung seien Christen oftmals „einsame Rufer in der Wüste“. Dennoch dürften sie niemals nachlassen, immer wieder neu die befreiende und die Wirklichkeit des Lebens erfassende Botschaft herauszurufen: „Der Mensch kann letztlich ohne Gott nicht leben! Der Mensch kann ohne Gott nicht mit Zuverlässigkeit und Treue lieben!“. Gegen alle Beliebigkeit und Freizügigkeit müsse verstärkt der Wert einer zuverlässigen und treuen ehelichen Lebensgemeinschaft mit der Begründung einer Familie und der Weitergabe des Lebens herausgestellt werden, so Bischof Mixa.

Das größte Geschenk des auferstandenen Christus bei der Begegnung mit den Aposteln sei die Geistbegabung, die Zusicherung sich nicht fürchten zu müssen und der Auftrag, in seinem Namen und damit in seiner Autorität die Menschen von Angst und Sünde zu befreien. Dieser notwendige Befreiungsdienst, der immer wieder auch zur Umkehr und zum neu Denken führt, helfe den Menschen positiv und bewusst zu leben. Dies sei besonders wichtig angesichts eines um sich greifenden Wahns der Sündenlosigkeit und eines sich verbreitenden Egoismus.

Wie Maria mit den Aposteln vereint um das Kommen des Heiligen Geistes gebetet hat und dann von diesem Geist Gottes wie mit einem Feuer ergriffen wurde, so müssten sich auch die Menschen heute immer wieder Zeiten und Räume der Stille gönnen, in sich hinein horchen und „sich vom Wort des lebendigen Gottes und seinem Mut machenden und Leidenschaft entzündenden Geist ergreifen lassen“. Dies gelte besonders auch für die Priester, die nicht Manager oder Verwaltungsbeamte werden dürften, sondern zuallererst geistliche Menschen sein sollten.