"Stichwahlen beibehalten"
NEUMARKT.Gegen die von Innenminister Günther Beckstein geplante
Streichung von Stichwahlen bei (Ober-)Bürgermeister- und Landratswahlen hat
sich die Vorstandschaft der Neumakter Kreisgrünen
ausgesprochen.
Es sei nicht richtig, dass die Kandidaten, die
im ersten Wahlgang die relative Mehrheit erreichen würden,
auch in der Stichwahl erfolgreich seien. Im Landkreis sei die
erste Wahl von Albert Löhner zum Landrat ein Beispiel dafür.
Kreissprecher Manfred Sailer vermutet vielmehr, dass Wähler
der Kandidaten, die nicht zur Stichwahl antreten, beim 2. Gang
zur Urne für den vermeintlichen Verlierer stimmen. "In vielen
Gemeinden hat die CSU den stärksten Kandidaten und die
oppositionellen Kräfte müssen sich beim 1. Wahlgang Stimmen
teilen, die beim 2. Wahlgang unter Umständen häufiger dem
Oppositionskandidaten zufallen." so Sailer.
Im Gegensatz zu den Gemeinde-, Stadt- und Kreisräten ständen
Bürgermeister und Landräte alleine an der Spitze und sollten
sich deshalb nicht nur auf eine einfache Mehrheit stützen
können, die umso geringer ausfallen könne, je mehr Kandidaten
anträten.
Nach der Stichwahl könne der Gewählte seinen
Führungsanspruch durch das Wahlergebnis untermauern. Kassier
Stefan Schmidt: "Die von Beckstein monierte geringe
Wahlbeteiligung ist ein Problem der Demokratie und kann nicht
durch weniger Demokratie gelöst werden."