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ISSN 1614-2853
5. Jahrgang

16 Lkw und 31 Pkw in Massenunfall verwickelt















Steinach (Landkreis Straubing-Bogen). Weit über 250 Einsatzkräfte hatten ab dem Nachmittag des Montag einen der größten behördenübergreifenden Einsätze im Bereich der Polizeidirektion Straubing der letzten Jahre abzuwickeln. Nach einem heftigen Schneeschauer hatte sich die Fahrbahn der BAB A 3 bei Steinach im Landkreis Straubing-Bogen in eine Rutschbahn verwandelt, dabei war es dann zu einem Massenunfall gekommen, bei dem 26 Personen verletzt wurden und 47 Fahrzeuge verwickelt waren. Die A 3 war seit 15.40 h in beiden Richtungen vollständig gesperrt, auf allen umliegenden Fern- und Nahverkehrsstraßen kam es zu teilweise kilometerlangen Staus. Heftige Schneefälle behinderten dann auch noch die Rettungs- und Bergungsarbeiten.

Genau um 15.30 h lief bei der Einsatzzentrale der Polizeidirektion Straubing der erste Hilferuf per Handnotruf von einem Kraftfahrer ein: " ... auf der A 3 habe es gewaltig gekracht, zahlreiche Fahrzeuge seien in einen Serienunfall verwickelt ..." so die Mitteilung. Dann standen die Notrufleitungen nicht mehr still. Für alle Polizeidienststellen wurde sofort Großalarm ausgelöst und Streifenfahrzeuge von mehreren Richtungen an den Unfall herangeführt. Problematisch bereits in der Erstphase war für die Polizeibesatzungen, dass die Straßen durch zum Teil starke Schneefälle größtenteils spiegelglatt waren.

Dies dürfte wohl auch nach ersten Ermittlungen der zuständigen Autobahnpolizeistation Kirchroth einer der mitauslösenden Gründe für den Massenunfall gewesen sein. Die schneebedeckte Fahrbahn der A 3 hatte sich durch den starken Verkehr innerhalb kürzester Zeit in eine spiegelglatte Fahrbahn verwandelt, wo dann auch in Fahrtrichtung Regensburg wenige hundert Meter vor der Anschlussstelle Straubing ein leichter Unfall mit zwei beteiligten Pkw passierte. Laut Zeugenangaben entfernte sich hier auch eine dunkle Limousine unerlaubt vom Unfallort. In Folge bremsten dann mehrere Fahrzeuge, darunter waren auch Lkws, die dann zum Teil ins Schleudern gerieten. Danach gerieten insgesamt 16 Lkw und 31 Pkw in den Unfall. Mit in den Unfall verwickelt war auch ein leerer, kleinerer Schulbus und zwei - ebenfalls leere - Gefahrguttransporter. Die Lkws schoben sich zum Teil ineinander und verkeilten sich, dazwischen zum Teil auch Pkws. Die Unfallstelle selbst war etwa 300 Meter lang.

Durch den Leiter der Polizeidirektion Straubing, Polizeidirektor Anton Scherl, wurde nach einem ersten Überblick an der Unfallstelle sofort der Führungsstab der Polizeidirektion aufgerufen. Der polizeiliche Einsatz wurde - in mehrere Abschnitte unterteilt - mit Unterstützung von Dienststellen aus dem gesamten Direktionsbereich abgearbeitet. Die Unfallaufnahme übernahm die Autobahnpolizeistation Kirchroth, weitere Einsatzabschnitte wurden für die Umleitungsmaßnahmen, die Personen-Betreuung vor Ort und die Medienarbeit eingerichtet. Insgesamt waren zur Bewältigung des polizeilichen Einsatzes ca. 120 Polizeibeamte im Einsatz.

Durch die Polizei waren frühzeitig auch schon weitere, unterstützende Hilfsdienste angefordert worden. So waren unter der Leitung von Kreisbrandrat Leidl die Feuerwehren aus Steinach, Parkstetten und Bogen mit 50 Einsatzkräften vor Ort. Die Wehren übernahmen mit Lichtmasten das Ausleuchten der Unfallstelle, stellten Bergungsmaterial zur Verfügung und halfen bei der Gesamtabwicklung des Einsatzes, sowie beim Binden von ausgelaufenem Diesel. Vom Rettungsdienst standen unter Leitung des leitenden Notarztes sechs weitere Notärzte, ein Organisationsleiter, der Rettungshubschrauber Christoph 15 und weitere ca. 60 Einsatzkräfte mit insgesamt 12 Fahrzeugen zur Verfügung. Das technische Hilfswerk war mit den Ortsgruppen aus Straubing, Bogen und Wörth/Donau mit ebenfalls fast 50 Einsatzkräften vor Ort. Das THW brachte Bergungsgerät, technisches Hilfsgerät und Ausleuchtfahrzeuge zur Unfallstelle. Insgesamt bemühten sich 270 Einsatzkräfte um die Verletzten und die Unfallaufnahme, sowie Bergung und Aufräumarbeiten. Ein Gutachterbüro aus Tiefenbach unterstütze die Polizei gleich mit einem ganzen Team bei der technischen Unfallaufnahme. Dabei wurde auch festgestellt, dass laut den Aufzeichnungen der Diagrammscheiben aus mehreren Lkws zum Teil Geschwindigkeiten von bis zu 90 km/h gefahren wurden; angesichts der Witterungs- und Fahrbahnverhältnisse viel zu schnell.

Bei dem Unfall wurden (Stand 23.50 h !) insgesamt 26 Personen verletzt, eine davon schwer, sieben mittelschwer und 12 leicht. Sechs Personen konnten vor Ort ambulant behandelt werden. 5 Patienten wurden ins Klinikum Straubing eingeliefert, 12 ins Krankenhaus Bogen und drei ins Krankenhaus Wörth/Donau. Eine weitere sehr wichtige Aufgabe war die Betreuung der im Unfall und Stau feststeckenden Menschen. Hier wurden im unmittelbaren Umfeld des Unfalles zunächst an die 70 Personen sach- und fachkundig betreut. Ein Notfallseelsorger war vor Ort, durch den Malteser Hilfsdienst wurden warme Getränke und Essen zur Verfügung gestellt. Das Reiseunternehmen Biendl in Straubing stellte neben der Unfallstelle einen Doppeldeckerbus zur Verfügung, in dem sich die zu betreuenden Personen wärmen und aufhalten konnten. Im Stau wurden im Anschluss auch etwa noch 125 Lkw-Fahrer betreut und mit warmen Getränken versorgt. Auch wurde versucht, ausländischen Lkw-Fahrern bei der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit zu helfen.

Bereits um 17.45 h war durch die Polizeieinsatzleitung auch Landrat Alfred Reisinger über den Sachstand informiert worden. Bereits um 17.30 hatte es eine erste Einsatzbesprechung in einem aufblasbaren Zelt der Feuerwehr gegeben, das als Einsatzleitungsunterkunft auf der Überholspur der Richtungsfahrbahn Passau von der Feuerwehr aufgebaut worden war. Hier wurden detailliert Absprachen zwischen den einzelnen Organisationen besprochen. Durch die Pressestelle der Polizeidirektion Straubing wurden die zahlreich eintreffenden Medienvertreter direkt vor Ort betreut. Um 20 H wurde eine Pressekonferenz abgehalten. Kurz zuvor hatte sich Landrat Alfred Reisinger vor Ort direkt ein Bild an der Unfallstelle verschafft. Reisinger lobte in der Pressekonferenz ausdrücklich den Einsatzwillen und die hohe Motivation aller Beteiligten.

Die Polizeieinsatzleitung forderte aufgrund der Ausdehnung des Gesamteinsatzes zur Unterstützung noch Verstärkung durch insgesamt 60 Beamtinnen und Beamte der Bereitschaftspolizei aus Nürnberg und München an. Die Beamten unterstützten die hiesigen Streifenbesatzungen bei der personalintensiven Betreuung der großräumigen Verkehrsumleitungsmaßnahmen. Unterstützend waren auch Beamte der Bereitschaftspolizei mit Beleuchtungsgerät vor Ort.

Auf den gesamten Fern- und Nahbereichsstraßen rund um den Unfallort bildeten sich zum Teil durch spiegelglatte Fahrbahnen und sehr dichtes Verkehrsaufkommen kilometerlange Staus, so dass Polizeibeamte in enger Absprache mit der Einsatzzentrale der Polizeidirektion Straubing immer wieder auch regelnd eingreifen mussten. Der gesamte Verkehr der A 3 musste wegen der Vollsperrung in beiden Richtungen auf die Umleitungsstrecken geführt werden. Die Fahrbahn der BAB A 3 in Richtung Passau war durch Einsatzfahrzeuge, die an den Unfall herangeführt wurden, vollständig belegt.

Die Verletztenzahlen mussten im Verlauf des Einsatzes immer wieder leicht nach oben korrigiert werden. Letztlich ist die Polizei und alle eingesetzten Rettungs- und Hilfsdienste froh, dass angesichts der großen Schäden an Fahrzeugen niemand ums Leben kam. Der Sachschaden wurde durch den Gutachter vor Ort vorläufig auf etwa insgesamt 10 Mio. Euro geschätzt. Allein ein Lkw hatte eine komplette Ladung Computer transportiert. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurden alle am Unfall beteiligten Fahrzeuge sichergestellt.

Die Bergungs- und Aufräumarbeiten dehnten sich noch tief in die Nacht hinein aus.

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