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ISSN 1614-2853
5. Jahrgang

Öko-Brauerei erweitert Pflanzenöl-Fuhrpark

NEUMARKT. Die Neumarkter Lammsbräu fährt ab sofort noch umweltfreundlicher. Die Umstellung des firmeneigenen Fuhrparks von Diesel auf Pflanzenöl als Treibstoff wurde weiter vorangetrieben. Fünf Pkw und ein weiterer Lastwagen werden zukünftig schadstofffrei fahren.

Vor rund 25 Jahren begann Dr. Franz Ehrnsperger mit der Umstellung der familieneigenen Brauerei auf nachhaltige Wirtschaftsweise. Heute hat sich das Unternehmen als Deutschlands größte Öko-Brauerei etabliert. Umweltschutz wurde als Unternehmensziel verankert und geht bei Neumarkter Lammsbräu deshalb weit über die Produktion und Verwendung ökologisch erzeugter Brauzutaten hinaus.

In konsequenter Fortsetzung der Unternehmensphilosophie begann man den eigenen Beitrag zur Schadstoffbelastung der Luft durch den Kohlendioxid- und Schwefeldioxid-Ausstoß des Firmen-Fuhrparks zu reduzieren und rüstete bereits im Juli 1997 die ersten Fahrzeuge auf Pflanzenöl-Treibstoff um. Diese Umstellung wurde nach und nach fortgesetzt. Damit laufen jetzt 19 von insgesamt 25 Fahrzeugen mit dem ökologischen Kraftstoff. Im Lauf der Zeit wird, sofern technisch möglich, der gesamte Fuhrpark umgestellt. Ältere LKWs benötigen für den Kaltstart zunächst den regulären Dieselbetrieb. In der Warm-Betriebsphase laufen sie ausschließlich mit Pflanzenöl. Deshalb sind die Fahrzeuge mit einem Zwei-Tank-System ausgestattet.

Das verwendete Pflanzenöl wird, soweit es der Ertrag zulässt, nicht zugekauft. Vielmehr stammt es aus kontrolliert ökologischem Landbau und fällt quasi als Nebenprodukt bei der Braugetreide-Produktion an. Die Ölpflanzen wachsen im Mischfruchtanbau auf den heimischen Äckern der Vertragsbauern von Neumarkter Lammsbräu. Dort erfüllen sie die Funktion eines natürlichen Unkrautunterdrückers. Durch Kaltpressung wird das Öl gewonnen. Der zurückbleibende Ölkuchen wird als hochwertiges Futtermittel in der Viehhaltung verwendet. Da in der ökologischen Landwirtschaft der Dung wieder auf die Felder ausgebracht wird, schließt sich der Nährstoffkreislauf lückenlos.

Die Verbrennung fossiler Kraftstoffe, wie Benzin und Diesel fördert durch den Eintrag von Kohlendioxid und Schwefeldioxid in die Atmosphäre die Erhöhung des Treibhauseffektes sowie die Entstehung von saurem Regen. Pflanzenöl-Abgase sind frei von Schwefelverbindungen und enthalten nur soviel Kohlendioxid, wie die Pflanze zuvor im Zuge ihres Wachstums der Atmosphäre entzogen hat. Diese ausgeglichene Bilanz trägt somit nicht zum Treibhauseffekt bei. Doch nicht nur die Umwelt profitiert. Angesichts des ständig steigenden Ölpreises und des hohen Steueranteils an den Kraftstoffpreisen, ergeben sich aus der nachhaltigen Wirtschaftsweise auch betriebswirtschaftliche Vorteile.

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