"Fairer Vergleich notwendig"

NEUMARKT. Die Berchinger Ortsgruppe des Bund Naturschutz will mit einer öffentlichen Vortragsveranstaltung ihren Beitrag leisten für mehr Transparenz in der aktuell anstehenden Entscheidung zur Frage "zentrale oder dezentrale Abwasserbehandlung".

Mit Gunter Zepter, stellvertretender Landesvorsitzender der Interessengemeinschaft Kommunale Trinkwasserversorgung in Bayern (IKT), habe man einen Referenten zu einem öffentlichen Vortrag eingeladen, der die grundlegenden ökologischen wie ökonomischen Fragestellungen darlegt und sich dann der Diskussion stellt.

Die Veranstaltung findet am Montag, 6. Dezember, um 19.30 Uhr im Gasthaus Grabmann in Fribertshofen statt. Eingeladen sind neben den Dorfbewohnern alle Interessierten aus dem Raum, besonders auch die Ortssprecher und die Verantwortlichen im Stadtrat, die bei der anstehenden Abstimmung mitentscheiden werden, hieß es.

In einigen Dörfern auf den östlichen und westlichen Höhen über Berching stehe im Augenblick die Frage der Abwasserbehandlung an. Diese Frage sei mit nicht unerheblichen Kosten verbunden, wenn man eine zeitgemäße, verantwortungsbewusste Lösung umsetzt, wie sie der Gesetzgeber heute verlange. Der geforderte ökologische Standard sei hoch. Er sei heute sowohl in zentralen Anlagen wie auch in dezentralen Kompaktanlagen und naturnahen Verfahren erreichbar, heißt es vom Bund Naturschutz. Deshalb sei in jedem Fall eine Einzelfallprüfung erforderlich, um die beste Lösung zu finden: eine, die sowohl den Ansprüchen der Ökonomie wie der Ökologie entspreche. Nach der Bayerischen Gemeindeordnung sei jede Kommune zur sparsamen und wirtschaftlichen Haushaltsführung verpflichtet.

Nach Erfahrungen der Interessengemeinschaft Kommunale Trinkwasserversorgung in Bayern (IKT) werde vielfach in den Gemeinden bei der Entscheidung eine zentralisierte Lösung favorisiert. Von Wasserwirtschaftsverwaltungen und parteiischen Planern, so die IKT, würden dezentrale Lösungen oft "teuer gerechnet und die betroffenen Gemeinden und Bürger falsch beraten". Bei den Vergleichen von geplanten Groß- und Kleinanlagen würden nicht selten die Investitions- und Betriebskosten zentraler Lösungen "schöngerechnet", Wartungskosten und Reinvestitionsbedarf dezentraler Anlagen dagegen trotz anderslautender Praxiserfahrungen übertrieben. Und das, obwohl es diverse Beschlüsse des Landtags gäbe, in denen die Bayerische Staatsregierung aufgefordert wird, darauf hinzuwirken, dass künftig im ländlichen Raum verstärkt kostengünstige dezentrale Einrichtungen der Abwasserentsorgung zugelassen werden.

Die jeweils ideale Lösung, was technisch-ökologische Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit anbelangt, sei für jeden Einzelfall separat nur bei einem ehrlichen und fairen Vergleich aller relevanten Größen zu erreichen: die Investitionskosten für Leitungswerk und Anlagen, die erwartbaren Nutzungsdauern der einzelnen Teile, Betriebskosten für Personal, Betriebsmittel, Energie und Instandhaltung. Die Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) hat hierfür "Leitlinien zur Durchführung von Kostenvergleichsrechnungen" erarbeitet.

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