Stadtrat stellt Förder-Antrag

NEUMARKT. Die Stadt Neumarkt erhofft sich auch im nächsten Jahr kräftige Zuschüsse für die Altstadtsanierung. Bei der Sitzung am Dienstagabend verabschiedete der Stadtrat den Jahresantrag für das "Bund- Länder- Städtebau-Förderungsprogramm Teil II - Soziale Stadt". 1,2 Millionen Euro förderfähige gesamtkosten will die Stadt im Jahr 2005 ausgeben.

Mit der Einweihung des Bürgerhauses in der Grünbaumwirtsgasse 22 und der Fischergasse 1 erfolgte erst vor wenigen Tagen der Auftakt für eine ganze Reihe von Aktionen und Projekten im Rahmen des "Förderungsprogramms Soziale Stadt". Der Aktionsplan für das Bürgerhaus sieht u.a. Seminare, Integrationskurse, Workshops, Sprachkurse und Fortbildungskurse für die verschiedensten Bevölkerungsschichten vor, mit dem Hintergrund die "soziale Abwärtsspirale" in der Altstadt aufzuhalten und nach Möglichkeit dieser entgegenzuwirken (wir berichteten bereits ausführlich).

Im ehemaligen "Schnapsmeier"-Gebäude konnte nun das Quartiersmanagement im Kontext des Programms "Soziale Stadt" eingerichtet werden. Ziel ist es dabei die "intakten Nachbarschaften" in der Altstadt wieder herzustellen. Die Aktionen aber auch das Quartiersmanagement werden vom Bund/Land mit 60 Prozent bezuschusst. Die Stadt Neumarkt ist dafür verpflichtet, jährlich derartige Maßnahmen in das Städtebauförderungsjahresprogramm einzustellen und ein Quartiersmanagement zu unterhalten.

Für die Bereitstellung von Mitteln aus dem Programm wird die Erarbeitung eines so genannten "Integrierten Handlungskonzeptes" (IHK) vorausgesetzt. Wesentlicher Teil ist hier eine Rahmenplanung, die von den örtlichen Akteuren während des Entwicklungsprozesses mit hoher Eigeninitiative mitgestaltet werden soll.

Ein Vorentwurf wurde vom Quartiersmanagement in Zusammenarbeit mit der Stadtplanungsverwaltung bereits ausgearbeitet. Das Handlungskonzept ist nun noch weiter zu detaillieren, indem ein Maßnahmenplan erstellt wird, welcher neben den klassischen städtebaulichen und baulichen Maßnahmen die sozialen, ökonomischen und ökologischen Handlungsfelder konkretisiert und mit einer Zeit- und Finanzierungsplanung unterlegt.

Darüber hinaus standen und stehen in der Altstadt wieder richtungsweisende, städtebauliche Sanierungsmaßnahmen aber auch Neubaumaßnahmen an. Auch im Jahr 2005 wird ein Schwerpunkt der Sanierungstätigkeiten auf das Sanierungsgebiet III "Westliche Altstadt" gelegt.

Im Hochbausektor konnte mit der Sanierung des früheren Spitals in der Spitalgasse 3 und 4, nach der ehemaligen Fasshalle am Rainbügl und der Pulverturmgasse 11-13 schon das dritte städtische Wohngebäude innerhalb von kürzester Zeit in der westlichen Altstadt saniert werden. Zehn komfortable Wohneinheiten stehen jetzt in zentraler Lage überwiegend ehemaligen und aktiven Feuerwehrleuten zur Verfügung. Noch in diesem Jahr wird der "Wohnpark Johannesviertel" im Quartier Enten-/Spital-/Grünbaumwirtsgasse/Rainbügl fertig gestellt. Ein ganzes Altstadtquartier wurde hier grundlegend neu gestaltet. Insgesamt werden 26 Wohneinheiten mit 32 Tiefgaragenstellplätzen im Herzen der Altstadt geschaffen.

Mittlerweile konnte auch mit den Sanierungsarbeiten am "Schreiberhaus" in der Bräugasse 19 begonnen werden. Es zeigte sich, dass ein behutsamer Eingriff in das fragile älteste Bürgerhaus von Neumarkt äußerste Priorität hat. Der Großteil der Bauarbeiten wird 2005 abgewickelt werden.

Die umfangreichste Maßnahme in der westlichen Altstadt wird jedoch im nächsten Jahr im Quartier zwischen der Türmergasse und der Adolf-Kolping-Straße durchgeführt. Geplant sind vier Stadthäuser mit etwa 13 Wohneinheiten und eine Tiefgarage mit Autoaufzug. Darüber wird ein öffentlicher Platz mit einer Durchwegung von der Türmergasse zum Stadtmuseum entstehen. Auch mit dieser Maßnahme soll die Wohnqualität des Viertels erheblich aufgewertet werden sowie eine verkehrsmäßige Entlastung mit der Errichtung der Tiefgarage erreicht werden.

Mit der Neugestaltung des Teilbereichs Grünbaumwirtsgasse West und Rainbügl Süd wird derzeit die letzte noch ausstehende Erschließungsmaßnahme im Johannesviertel durchgeführt.

Bereits Ende November 2004 soll das letzte Teilstück der Grünbaumwirtsgasse fertig gestellt werden, um eine ordnungsgemäße Anbindung zur Tiefgarage des neuen Wohnparks Johannesviertel zu ermöglichen. In Vorbereitung ist auch die Neugestaltung der kleinen Gassen Hafner-/Weber-/Loch- und Horngasse im Kreuzviertel. Die Maßnahme soll wesentlich zur Aufwertung und Auflockerung der extrem kleinteiligen Quartiere zwischen der Hallertorstraße und Zisslergasse beitragen.

Auch im geplanten "Haus der Jugend" am Volksfestplatz sollen im Rahmen des Programms Soziale Stadt soziale Aufgaben angegangen werden. Eine Anteilsförderung wurde bereits in Aussicht gestellt.

In der östlichen Altstadt konnte mit der Freilegung des Pilsach-Leitgrabens und der Neugestaltung des östlichen Teils des Stadtparks der erste Schritt getan werden, den Altstadtgrüngürtel essentiell aufzuwerten. Dies soll nun kontinuierlich weiterbetrieben werden. Derzeit wird eine Funktionsanalyse über die Grünflächen in der Neumarkter Altstadt erstellt. Ziel ist es mögliche Nutzungsalternativen aufzuzeigen, um den Grünflächen neue Funktionen zuzuordnen. Der Ludwigshain wird als nächste Parkanlage einer Reform unterzogen. Der Park mit seinen zahlreichen, unübersichtlichen Durchwegungen soll nicht nur attraktiver und sicherer gemacht werden, sondern es wird auch eine große Gewichtung auf einen neuen erlebbaren Spielplatzbereich gelegt.

Darüber hinaus sollen für die Errichtung der Stadthalle und der Tiefgarage in der Schlossschanze ebenfalls Städtebauförderungsmittel eingesetzt werden.

Noch in diesem Jahr erfolgt die Beantragung der Fördermittel für die Anbindung der Abtsdorfer Gasse an die Dammstraße. Bereits das Gestaltungskonzept des Wettbewerbssiegers für die Neugestaltung der Marktstraße aus dem Jahr 1987 sah eine Anbindung der Abtsdorfer Gasse an die Dammstraße vor. Im Rahmen der Ordnungsmaßnahme wird es jedoch erforderlich, für die wegfallenden Stellplätze des "Pressehochhauses" an der Mühlstraße adäquate Ersatzstellplätze zu schaffen.

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