CAH braucht Hilfe um helfen zu können

NEUMARKT. Ein dickes Lob durfte Josef Ingerling, Chef der Christlichen-Arbeiter-Hilfe, sich anhören von den Besuchern der Fraktionsgemeinschaft im Neumarkter Stadtrat. Die Stadträte Sieglinde Harres und Hans-Jürgen Madeisky hatten sich vorher den Bericht Ingerlings angehört, der etwa 150 arbeitenden Personen betreut.

15 Jahre gibt es nun den Verein CAH unter der Federführung der katholischen Kirche, Diozöse Eichstätt, und Josef Ingerling, gelernter KFZ-Mechanikermeister und Kaufmann, war seit den Anfängen dabei. Seit zehn Jahren leisten die vielen Beschäftigten in den zugehörigen Werkstätten in Pavelsbach, Neumarkt, Dietfurt, Bachhofen und Ansbach erhebliche Arbeiten, "die letztendlich der Gesellschaft als Ganzes zugute kommen."

In zwei miteinander verbundenen Bereichen wirkt die CAH : Da ist zunächst die soziale Komponente zu sehen, getreu dem Leitmotiv werden 100 sogenannte langzeitarbeitslose Menschen mit Arbeitsverträgen versicherungspflichtig beschäftigt und zusätzlich verdienen etwa 50 Sozialhilfeempfänger sich mit 1,50 Euro in der Stunde ein notwendiges Zubrot. Sie alle müssen nicht mit dem Makel leben, arbeitslos zu sein, pflegen Kontakte, bringen Leistung für die Gesellschaft und mühen sich im Verkauf von gebrauchten Gütern ebenso, wie im Reparaturbereich und sie praktizieren Recycling.

Indirekt angesprochen ist hiermit die zweite Komponente des Wirkens: Allein 700 Tonnen Möbel holen die Beschäftigten jährlich hauptsächlich aus Neumarkter Haushalten. In etwa 7O0 Haushalten werden rein rechnerisch die gesamte Möbel abgeholt, von denen lediglich zehn bis 15 Prozent im Sperrmüll landen. Die anderen fast 90 Prozent werden Müll sparend und Kosten mindernd der Weiterverwendung zugeführt.

Die Beschäftigten leben keinesfalls nur von Zuschüssen der öffentlichen Hand, sondern müssen sehr wohl einen Eigenanteil erwirtschaften, um überhaupt in den Genuss von Fördermitteln zu kommen. Waschmaschinen, Herde, diverse Elektrogeräte, soweit nicht reparabel, werden zerlegt und die dabei gewonnenen Wertstoffe verkauft. Der Landkreis, einer der Hauptsponsoren, spart somit ungeheuere Müllmengen und jeder einzelne Bürger Kosten, denn jede zu verbrennende Tonne kostet Geld - Sondermüll sogar etwa 250 Euro je Tonne.

Längst nicht vollzählig ist damit der Leistungskatalog der vielen Arbeiterinnen und Arbeiter: Bei der Landesgartenschau haben sie mitgewirkt, etwa 100 Bänke entlang dem Donau-Main-Kanal betreut man, Wanderwege werden gepflegt und Ausstellungen mit vorbereitet. Hauptsächlich wirken die in der CAH Beschäftigten in "Nischenbereichen", um nicht der freien Wirtschaft Konkurrenz zu machen.

Dankbar zeigte sich Ingerling für das Interesse der beiden Lokalpolitiker. "Wir sind auf Hilfe angewiesen, um helfen zu können" stellte er fest und lobte das gute Verhältnis zum Neumarkter Bauhof. Wichtig wären für die CAH-Beschäftigten auch Aufträge von der Stadt Neumarkt selbst. Die Zusage von Kämmerer Graf, über eventuelle Aufträge nachzudenken, gebe Hoffnung, dass es gut weitergehe.

Angewiesen sei der Verein auch auf das Wohlwollen der Bürger insgesamt gesehen. "Jeder Käufer unserer umfangreichen Second Hand Produkte, die wir in unseren Verkaufsräumen in der Goldschmiedstrasse anbieten, sorgt für den Erhalt der genannten, wichtigen Arbeitsplätze und dient außerdem dem Umweltschutz."

Für die Stadträte der Freien Liste Zukunft und der Grünen im Neumarkter Rat empfiehlt sich jetzt zum Zweck der Unterstützung eine Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg; ihre Hoffnung: Im Bereich der Christlichen Arbeiterhilfe sollten wir gemeinsam kräftig anschieben, wir nützen damit nämlich nicht nur den dort Beschäftigten, sondern in erheblichem Umfang auch uns selbst."

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