Altenheim überflüssig ?

NEUMARKT. Unbedingt sachkundig sollte sich die Führungscrew der Stadt Neumarkt machen, bevor sie ein Altenheim und Plätze für betreutes Wohnen am Bahndamm, anliegend zur Freystädter Straße, bauen lässt, heißt es in einer Presse-Mitteilung von Flitz und Grünen.

Nicht nur der Standort ist in Frage zu stellen, sondern eingehend zu prüfen ist auch, ob dafür im Kreis Neumarkt überhaupt Bedarf besteht, fordern die Stadträte der Freien Liste Zukunft (FLitZ) und der Grünen im Neumarkter Stadtrat. „Bevor wir an den Bau weiterer Altenheimplätze gehen, müssen wir die Mahnungen im Kreis vorhandener Träger berücksichtigen, die heute schon darüber klagen, dass es immer schwieriger wird, auf diesem Sektor finanziell bestehen zu können“

Der Bedarf an Altersheimplätzen ist nicht nur nach Meinung der ansässigen Fachleute gedeckt. Weitere Altenheimplätze gefährden massiv die Existenz bestehender Einrichtungen, die ohnedies häufig ums Überleben kämpfen. Existenzgefährdung kann und darf nicht Ziel städtischer Politik sein. Neue Altenheimplätze und betreutes Wohnen sind nach Meinung von Experten kritisch zu hinterfragen.

Die Fraktionsgemeinschaft aus Grünen und Freier Liste Zukunft im Stadtrat bekräftigt, dass der Standort hinter dem Damm zudem „gelinde gesagt sehr ungünstig ist“. Der Bau der notwendigen Lärmschutzwand hin zur Bahn sei für die Stadt oder den Investor sehr kostenintensiv und der Standort insgesamt sei relativ weit weg vom innerstädtischen Bereich. „Wir haben, wenn überhaupt Bedarf sein sollte, wesentlich bessere Standorte in Neumarkt“ so Fraktionsvorsitzender Johann Georg Gloßner, der daran erinnert, dass es ein Fehler war, das traditionsreiche Altenheim am Hofplan mit der Begründung zu schließen, dass der Platz für den wirtschaftlichen Betrieb eines Altenheims nicht reiche. Genau dieser Platz ist nach Vorstellung des Oberbürgermeisters jedoch groß genug, dort zukünftig ein Hotel zu installieren, was eine von vielen noch zu erfüllenden Voraussetzungen für den Betrieb einer Stadthalle sei.

Wesentlich vernünftiger und menschlicher sei es, statt zusätzlich Altenheimplätze zu bauen, die Menschen in ihrem gewohnten Wohnumfeld solange irgend möglich zu belassen und, wo Hilfe nötig ist, ambulant zu versorgen. Dies ist nach Auskunft von Fachleuten der Trend der Zukunft. „ In Neumarkt müssen wir also zu allererst verstärkt barrierefrei planen und bauen, und notwendige Umbauten in diese Richtung vornehmen“, fordert Hans-Jürgen Madeisky, Stadtrat der Freien Liste Zukunft (FLitZ). Ziel müsse sein, Menschen zu ermöglichen, im Alter selbst bestimmt zu leben, 96 von 100 tun dies ohnedies. „Wir sollten sie bei ihrem Tun menschenwürdig unterstützen.“

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