Jugendkulturförderpreis für "TiK"

NEUMARKT. Mit einer bunten Mischung aus Musik und Theater umrahmten die jungen Preisträger die Verleihung der diesjährigen Jugendkulturförderpreise des Bezirks Oberpfalz in Sulzbach-Rosenberg.

Bezirkstagspräsident Rupert Schmid überreichte in einer Feierstunde Urkunden und Preisgelder in Höhe von je 1.000 Euro an das „Theater im Keller – TiK“ der Erich-Kästner-Schule in Postbauer-Heng in der Sparte „Schüler- und Jugendbühne“, an die Band „ATOMIC“ aus Furth im Wald für den Bereich „Rock- und Popmusik“, sowie an das Heilpädagogische Zentrum Amberg für „Projekte, in denen nichtbehinderte und behinderte Kinder zusammenwirken“.

Zwei Sonderpreise zu je 500 Euro gingen im letztgenannten Bereich außerdem an die Hans-Sauer-Grundschule in Weiden-Rothstadt, die mit dem Heilpädagogischen Zentrum Irchenrieth (Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab) zusammenarbeitet, und an die Grundschule Pechbrunn für die Kooperation mit dem Förderzentrum Mitterteich (beides Landkreis Tirschenreuth).

Trotz der finanziell angespannten Haushaltslage wird es beim Bezirk Oberpfalz auch im nächsten Jahr wieder Jugendkulturförderpreise geben. „Wenn wir keinen Haushalt 2004 haben, dann stifte ich die Preise alleine!“ versprach Bezirkstagsvizepräsident und Kulturreferent Ludwig Spreitzer.

Die Laudatoren lobten einhellig das große Engagement aller Preisträger in ihrem jeweiligen Bereichen. Für Bernd Schweinar, Bayerischer Rockintendant, zeichnet „eine höchst eigenständige Note – ihre eigene Handschrift“ die Kompositionen von ATOMIC aus, die „noch Melodien zum Einhängen haben und es krachen lassen können“. ATOMIC habe den Ruf der bayerischen und Oberpfälzer Szene positiv beeinflusst, so Schweinar. Trotz des von ihm gezeichneten kritischen Bilds der Musicbranche hielt Schweinar die Band zum Weitermachen an. Mit dem Preisgeld geht’s vielleicht etwas leichter.

Mit ihrem hervorragendes Können begeisterte das „Theater im Keller“ in mehreren kleinen Stücken die Gäste. Johann Wax von der Kulturverwaltung des Bezirks Oberpfalz betonte in seiner Laudatio die positiven Auswirkungen des Theaterspielens für die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Menschen. Viele Lehrer entdeckten beim Theaterspielen Anlagen und Begabungen der Schüler, die sie beim normalen Unterricht gar nicht feststellen können. Das „Theater im Keller“ wurde 1981 als Lehrer-Schüler-Ensemble ins Leben gerufen, bei dem heute auch Eltern und ehemalige Schüler mitspielen. Dabei widmet sich die Gruppe den verschiedensten Theaterformen, wie etwa dem satirischen Mundarttheater, Satiren und Revuen, Ökotheater – hierfür erhielt die Gruppe bereits 1988 den Deutschen Umweltschutzpreis – surrealistisches Experimentiertheater, Ausdrucks-Tanz, Musical und Kabarett.

Zum diesjährigen „Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderung“ lobte der Bezirk Oberpfalz auch einen Preis für Projekte aus, in denen nichtbehinderte und behinderte Kinder zusammenarbeiten. Das Heilpädagogische Zentrum Amberg erhielt den Preis für ihr Gemeinschaftsprojekt „Liebe ist die wahre Farbe des Lebens“ mit mehr als 15 Schulklassen und Kindergartengruppen aus dem Raum Amberg. Mehr als 500 behinderte und nichtbehinderte Kinder haben mit Kunstwerken, Theater- und Tanzprojekten an dieser Begegnung mitgewirkt. Besonders die Darbietung und die aufwendige Präsentation des Projekts habe die Jury beeindruckt.

Einen Sonderpreis erhielt die Hans-Sauer-Grundschule in Weiden-Rothenstadt für ihre seit 2001 bestehende Zusammenarbeit mit dem Heilpädagogischen Zentrum Irchenrieth. Im Projekt „integrative Kooperationsklasse“ setzten behinderte und nichtbehinderte Kinder den Integrationsgedanken um. Es wurde miteinander gesunden, gekocht, gebacken und gebastelt.

Ähnliche Aktionen laufen zwischen der Grundschule in Pechbrunn und dem Förderzentrum der Lebenshilfe in Mitterteich. Über gegenseitige Besuche entwickelte sich ein guter Kontakt der Schüler untereinander. Das gesamte Jahr hindurch unternahmen die behinderten und nichtbehinderten Schüler gemeinsame Projekte und Aktionstage.

„Wer von klein auf den selbstverständlichen Umgang mit behinderten Menschen lernt, der wird Menschen mit Behinderung auch später als einen selbstverständlichen Teil der Gesellschaft erleben“, so Karl-Peter Hartmann, Leiter der Bezirkssozialverwaltung, in seiner Laudatio.

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