"Letztes Alarmzeichen"

NEUMARKT. Die Entscheidung des EU-Parlaments für eine weitreichende Förderung der verbrauchenden Embryonenforschung muss nach Ansicht des ödp-Kreisvorstandes Neumarkt als "letztes Alarmzeichen" gewertet werden und sollte eine parteienübergreifende Bewegung für die Achtung der Menschenwürde in der Forschung auslösen: "Ich appelliere an alle kirchlichen und politischen Gruppen, die Forderung nach expliziter Aufnahme des Embryonenschutzes in alle Verfassungen endlich auf die politische Tagesordnung zu setzen."

Dazu gibt es nach Ansicht des ödp-Vorsitzenden Josef Neumeyer neben der "unseligen" Entscheidung des EU-Parlaments auch einen sehr ernsten weiteren Anlass: "Von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet wurde nämlich erst kürzlich der maßgebende Grundgesetzkommentar (Maunz-Dürig) zu Artikel 1 Grundgesetz geändert; ausdrücklich wird in diesem wichtigen rechtsphilosophischen Text die Menschenwürde angesichts des Konflikts zwischen Embryonenschutz und Forschungsinteressen relativiert und abgewertet. Dieser schreckliche Kommentar erfordert jetzt eine Klarstellung im Verfassungstext!" Als einfaches Gesetz wird der Embryonenschutz nicht überleben und über kurz oder lang ganz in der Mühle der ökonomisch angeleiteten Forschungslobby zerbröseln.

Der ödp-Kreisvorsitzende Neumeyer stellt fest, dass die Intentionen des Volksbegehrens zur Aufnahme bioethischer Grundsätze in die Bayerische Verfassung "ebenso richtig wie wichtig" waren: "Wir haben frühzeitig vor einem schleichenden Prozess der Zerstörung des Embryonenschutzes gewarnt und wurden von vielen nicht ernst genommen. Unser Anliegen wurde als überflüssig bewertet, weil ja der Wortlaut des Grundgesetzes und der gesellschaftliche Konsens die bioethischen Grundfesten schütze. Heute muss festgestellt werden, dass der von uns befürchtete schleichende Erosionsprozess zu einem galoppierenden Phänomen geworden ist. Insbesondere der neue Grundgesetzkommentar muss alle in Besorgnis versetzen, die sich unter Verweis auf die Formulierung des Artikels 1 GG beim Volksbegehren vornehm zurückgehalten haben bzw. vor der Einschreibung sogar gewarnt haben..."

Dringend nötig ist nach Ansicht von Neumeyer eine Brief und e-mail-Welle Richtung Kanzleramt Berlin: "Der EU-Ministerrat entscheidet am 3. Dezember endgültig über die Förderung der verbrauchenden Embryonenforschung, also der Verwertung von Menschen im Frühstadium. Deutschland muss hier sein Veto einlegen. Die Bundesregierung darf nicht einer europäischen Förderung von Verfahren zustimmen, die in Deutschland nach wie vor und erfreulicherweise verboten sind!" Einen Musterbrief an Bundeskanzler Schröder hat der ödp-Kreisverband entworfen. Der Text kann angefordert werden bei ÖDP-Kreisverband Neumarkt, Kastanienstr.16, 92334 Berching, oder besser bei
info@neumarkt.eodp.de

Am Freitag, den 28. November um 19 Uhr in der Schneemühle in Pilsach trifft sich der ÖDP Kreisverband zu diesen Thema.
Neumeyer: Allgemein gilt bei der ÖDP der Slogan "Heißen Sie Bush - oder denken Sie weiter", aber in diesem Punk gibt es Gemeinsamkeit - "Verbot der öffentlichen Förderung der verbrauchenden Embryonenforschung"

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