Quote sank auf 6 Prozent
NEUMARKT.
Im Landkreis Neumarkt sank die Arbeitslosenquote binnen Monatsfrist um 0,2 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent. Im Vorjahresvergleich ist die Arbeitslosenquote um 0,4 Prozentpunkte gestiegen.
Durch 712 neue oder erneute Arbeitslosmeldungen und 783 Abmeldungen aus der Arbeitslosigkeit konnte die Arbeitslosigkeit leicht auf 3.899 Personen reduziert werden. Im Oktober des Vorjahres waren 316 Personen oder 8,8 Prozent weniger arbeitslos.
93 Stellen wurden den Vermittlungsfachkräften zur Besetzung gemeldet. Am Monatsende waren noch 374 Stellen unbesetzt.
Mit einem um 40 Prozent niedrigerem Bestand an offenen Stellen im Vorjahresvergleich kann der Landkreis Neumarkt seinen Arbeitsuchenden damit nur eine verhältnismäßig geringe Auswahl an Stellenangeboten bieten.
Auf ein Stellenangebot in Neumarkt kommen - rein rechnerisch - 10,4 Arbeitslose, in Kelheim 6,4 Arbeitslose und in Regensburg 7,7 Arbeitslose.
In den Region Neumarkt ist als einziger Geschäftsstellenbezirk des Arbeitsamtsbezirkes Regensburg die Zahl der von Kurzarbeit betroffenen Personen gestiegen. Die Zahl der Kurzarbeiter erhöhte sich binnen Monatsfrist von 111 auf 201 Personen in 10 Betrieben. Vor einem Jahr gab es noch 297 Kurz-arbeiter in 16 Betrieben.
Im Verlauf des Herbstes bleibt die Arbeitsmarktlage weiterhin angespannt. Auch wenn weitere starke konjunkturelle Impulse auf dem Arbeitsmarkt fehlten, hat sich die Zahl der Arbeitslosen im Arbeitsamtsbezirk gegenüber dem Vormonat um ca. 700 Personen oder 4,2 Prozent verbessert.
Am Monatsende waren im Arbeitsamtsbezirk Regensburg rund 16.400 Personen arbeitslos gemeldet. Dies ist zwar der drittschlechteste Stand in den letzten 10 Jahren, allerdings ging die Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich am stärksten in den letzten 10 Jahren zurück.
Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum September um 0,3 Prozentpunkte auf den aktuellen Wert von 5,9 Prozent. Im Oktober 2002 waren es 5,8 Prozent.
Der Bestand an offenen Stellen verringerte sich weiter. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist ein um 25 Prozent geringerer Stellenbestand zu verzeichnen. Rein rechnerisch kommen im gesamten Arbeitsamtsbezirk auf eine noch unbesetzte offene Stelle 8 Arbeitslose.
"Auch im Monat Oktober 2003 blieben die konjunkturellen Impulse zu schwach, für eine Kehrtwende auf dem Arbeitsmarkt", so Direktor Klaus Beier, stellvertretender Leiter des Arbeitsamtes Regens-burg. "Wir haben fast 600 Arbeitslose mehr und rund 700 Stellen weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, mit einem Anteil von 26 Prozent an den Arbeitslosen, stieg gegenüber dem Vorjahresmonat um über 13 Prozent."
Keine Pause für das Arbeitsamt
Trotz der angespannten Arbeitsmarktsituation gab es keinen Stillstand in den drei Geschäftsstellen des Arbeitsamtes Regensburg.
Zur erstmaligen oder erneuten Arbeitslosmeldung erschienen 3.210 Personen. Über 3.900 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Seit Jahresbeginn waren dies fast 36.500 Personen.
Die Arbeitgeber meldeten im Oktober ca. 900 Stellen zur Besetzung, geringfügig weniger als im Sep-tember. Gegenüber dem Vorjahresmonat sank der Zugang an offenen Stellen dagegen um rund 8 Prozent. Der Bestand an offenen Stellen liegt mit 2.055 um 151 niedriger als im Vormonat und um 676 Stellen oder 24,8 Prozent unter dem Oktoberbestand des Vorjahres.
Offene Stellen überwiegend im Einzelhandel
Von den 2.055 gemeldeten Stellen sind 256 für Teilzeitarbeit angeboten.
Bezogen auf die Berufsgruppen konzentrieren sich die Stellenangebote auf den Bereich der Waren-kaufleute (288 Stellen), Schlosser, Mechaniker und zugeordnete Berufe (181 Stellen),
Chemiearbeiter und Kunststoffverarbeiter (164 Stellen), Montierer und Metallberufe (154 Stellen), E-lektriker (144 Stellen) und Organisations-, Verwaltungs- und Büroberufe (134 Stellen).
Rückgang bei der Jugendarbeitslosigkeit
Nachdem die Arbeitslosigkeit Jugendlicher unter 20 Jahren im August mit 908 Betroffenen ihren Höchststand im Kalenderjahr 2003 erreicht hatte, nahm sie nach dem September auch im Oktober weiter ab, so dass noch 640 auf Stellensuche sind. Gegenüber dem Vorjahres- monat ist aber der Bestand an arbeitslosen Jugendlichen (Alter unter 20 Jahren) um 10 Prozent höher.
Bei den jüngeren Arbeitslosen (Alter unter 25 Jahre) verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen ge-genüber dem Vormonat von 2.776 auf 2.397 Personen. Im Vergleich zum Oktober 2002 ist die Zahl der Arbeitslosen dieser Personengruppe aber jetzt um über 16 Prozent gestiegen. Im Vorjahresmonat waren es nur 2.068 jüngere Arbeitslose im Alter unter 25 Jahren.
Alleinerziehende verstärkt von Arbeitslosigkeit betroffen
Bedingt durch die schwache Konjunktur haben es derzeit gerade die allein erziehenden Männer und Frauen schwer, eine neue Arbeitsstelle zu finden. Dies zeigt sich in den steigenden Zahlen der Al-leinerziehenden im Pool aller Arbeitslosen. Im September 2003 waren es 832 Personen, im Oktober 2003 nun 853 Personen (davon 789 Frauen und 64 Männer). Im Oktober 2002 waren es 18 Prozent oder 132 Personen weniger.
Arbeitslosigkeit bei den älteren Arbeitslosen rückläufig
Der höchste Rückgang gegenüber dem Oktober 2002 konnte bei der Gruppe der älteren Arbeitslosen (55 Jahre und älter) mit fast 30 Prozent verzeichnet werden. Im Vergleich zum September 2003 sank die Zahl der älteren Arbeitslosen von 2.097 auf 1.930 Personen oder um 8 Prozent. Der hauptsächli-che Grund für diese stark sinkenden Werte sind die noch zur Anwendung kommenden Instrumente der Frühverrentung.
In "Schreibtischberufen" die meisten Arbeitslosen
In der Auflistung der Berufsgruppen mit den meisten Arbeitslosen führen mit Abstand die Organisati-ons-, Verwaltungs- und Büroberufe (2.458 Arbeitslose). Es folgen die Warenkaufleute (1.704 Arbeits-lose), die Lagerverwalter, Lager- und Transportarbeiter (932 Arbeitslose), die Schlosser, Mechaniker und zugeordneten Berufe (893 Arbeitslose) und die Warenprüfer und Versandfertigmacher (866 Ar-beitslose).
Bei den Organisations-, Verwaltungs- und Büroberufen würden - rein rechnerisch - auf eine offene Stelle 18 Arbeitslose kommen. Bei den Warenkaufleuten wäre das Verhältnis 1:6.
Stagnation bei der Kurzarbeit
Die Kurzarbeit ist im Vergleich zum Vormonat fast gleich geblieben. Nur 2 Empfänger von Kurzarbei-tergeld gab es mehr, so dass im Oktober 2003 nun 473 Personen in 41 Betrieben von Kurzarbeit be-troffen waren. Im Oktober 2002 waren es 756 Personen in 47 Betrieben.
Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik
In Anbetracht der weiterhin kritischen Lage am Arbeitsmarkt wurden die Maßnahmen der aktiven Ar-beitsmarktpolitik verstärkt.
1.296 Personen gab es bei der direkten Förderung regulärer Beschäftigung (Vormonat: 1.202 Perso-nen). In Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen waren 109 Personen im Einsatz (Vormonat: 95 Personen), in Strukturanpassungsmaßnahmen 241 Personen (Vormonat: 246 Personen). In Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung wurden 843 Personen (Vormonat: 787 Personen) gefördert.
Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat ist nur ein Anstieg der Hilfen für Arbeitslose (mit fast 80 Pro-zent) bei der direkten Förderung regulärer Beschäftigung festzustellen. Bei den anderen Maßnahmen ging die Unterstützung teilweise erheblich zurück.
Der Arbeitsmarkt in der Region
In absoluten Werten und bezogen auf die Arbeitslosenquote liegt die Arbeitslosigkeit in den Regionen Regensburg und Neumarkt über dem Vorjahresniveau.
Der Geschäftsstellenbereich Kelheim allerdings kann eine bessere Arbeitslosenquote und eine niedrigere Zahl an Arbeitslosen als im Oktober 2002 aufweisen.
Die Arbeitslosigkeit ist gegenüber September 2003 im gesamten Arbeitsamtsbezirk leicht zurückgegangen.
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