Den ganzen Tag Schule...
NEUMARKT. Als eine von nur drei Ganztagesklassen in der ganzen Oberpfalz hat zum Schuljahresbeginn die 7a der Hauptschule an der Weinbergerstraße ihren Betrieb aufgenommen. Und es läuft sehr gut, wie Schulleiter Christoph Weigert bei einem Presse-Termin am Donnerstag sagte.
Bürgermeister Arnold Graf und Schulreferentin Gisela Burger überzeugten sich davon, daß der Schulbetrieb trotz des "Neulands" nirgends hakt. Als "Glücksfall für Neumarkt" hatte OB Alois Karl die Entscheidung des Ministeriums bezeichnet, daß die Hauptschule diese Ganztagesklasse genehmigt bekam. Der Staat trägt die zusätzlichen Personalkosten, die Stadt den vermehrten Sachaufwand.
Schule von 8 bis 16.15 Uhr ? Daß davon Lehrer und vielleicht Eltern begeistert sind, ist ja nachvollziehbar. Aber auch die direkt Betroffenen sind Feuer und Flamme von den neuen Schul-Zeiten. Einige Kinder haben seinerzeit sogar selbst einen Brief an Ministerin Hohlmeier geschrieben, als die Entscheidung noch nicht gefallen war.
Der Presse-Termin fiel genau in die Mittags-Pause, in der die ganze Klasse gemeinsam beim Mittagessen saß. Tisch decken, Abräumen und Abspülen gehört natürlich auch dazu - wie in einer richtigen Familie, sagt Klassenleiter Richard Rupp, der extra wegen der Ganztagsklasse die Schule gewechselt hat. Zur Zeit wird das Essen noch fertig angeliefert, man überlegt aber derzeit, ob die Schüler nicht selbst kochen könnten oder ob Eltern dabei mitmachen.
Die Pädagogen loben die neuen Möglichkeiten in der Ganztagsklasse: Natürlich muß auch der normale Lehrplan mit Mathe, Deutsch oder Geschichte erfüllt werden. Aber man hat die Möglichkeiten, die Unterrichtsstunden über den gnzen Tag zu streuen und überdies den musischen Unterricht zu fördern, auf besondere Fähigkeiten gezielt einzugehen oder Förderunterricht zu erteilen. Oder wo sonst gibt es beispielsweise eine Unterrichtsstunde "Modellbau".
Am Mittwoch jeder Woche ist Projekttag, in den auch die "normalen" Parallel-Klassen mit einbezogen werden. Hier wird ein Thema fächerübergreifend bearbeitet, wie zum Beispiel "Reformation/Gegenreformation" oder ganz aktuell der Handwerksausstellung in Neumarkt.
Der Personalaufwand ist bei solchem Intensiv-Unterricht natürlich größer. Der Staat bezahlt deshalb auch 1,7 Lehrerstellen für die Klasse statt einer. Die vermehrten Sachaufwände trägt die Stadt Neumarkt.
Gezwungen worden ist keiner der Schüler zum Besuch der Ganztagsklasse. Im Gegenteil: Man hätte die Klassenstärke liebend gerne bei etwa 18 bis 20 gehalten, sagt Christoph Weigert. "Aber jetzt sind es halt doch 26". Und die Schüler haben beste Aussichten, bis zu ihrem Schulabschluß in Ganztagesklassen zu bleiben: Für die nächsten beiden Jahre sind zwei neue Ganztagsklassen geplant, in die sie überwechseln können.
Und einen ganz wichtigen Vorteil aus Schülersicht hat die 7a gegenüber den anderen Klassen auf alle Fälle: Es gibt keine Hausaufgaben!
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