Down Under in OWei

NEUMARKT. In den Wochen vor der "Staaden Zeit", also ab sofort bis zum 28. November, öffnet die Kneipenbühne auch am Freitag, und zwar im September am 26., im Oktober am 3., 10. und 24. und im November am 7., am 21. und am 28. An diesen Abenden zeigt Kristin Bächtle eine Dia-Dokumentation aus dem Norden Australiens, wo sie im letzten Jahr 4 Monale mit Auto und Zelt unterwegs war. In einer der unwüchsigsten Landschaften der Welt erlebte sie die Schönheit, Stille und Einsamkeit völlig unberührter Regionen und hat das Abenteuer in über 2000 Bildern festgehalten.

"Prost Mahlzeit!"

NEUMARKT/OBERWEILING. Rainer Berauer, der langjährige Autor, Initiator, Sänger und Gitarrist der legendären Musikkabarettgruppe "Giesinger Sautreiber" präsentiert am Samstag sein Solokabarett "Prost Mahlzeit!" in der Kneipenbühne.

Das Programm ist pures Survival, seine Typen authentisch. Berauer zeichnet ein Bild zwischen bäuerlichem Charme und rabenschwarz beißendem Zeitgeist. Mit Seitenhieben in alle möglichen Richtungen, frech, scharfzüngig und zuweilen ganz schön hinterfotzig legt er sich ins Zeug. Das Borstenvieh, das Rainer Berauer durchs Dorf treibt, ist eigentlich ein Wurm. Den trägt er in der Hosentasche; das Tier dient als Vorbild für das „Survival in Oberbayern“: Wenn man ihn zerteilt, lebt er als zwei Würmer weiter; und wie bei vielen Zeitgenossen weiß niemand mehr, ob das Hirn im Vorder- oder im Hinterteil steckt.

Entsprechend weit ist das Feld, das der Kabarettist abschreitet. Es reicht von der Transpiration im Gesäßbereich mit dem Lied „Pobacken picken“ über G´stanzl-Blödeleien wie „Der eine mag Leberkäs...“ - bis zu den fast Poltschen hinterhältigen Bekenntnissen eines Hausmanns. Er ist zappenduster und hoffnungsfroh optimistisch zugleich und vereint Tradition mit dem Puls der Zeit. Seine Figuren erzählen Geschichten aus dem Hier und Jetzt, doch merkt man ihnen an, dass sie so alt sein könnten wie die Welt: Bitterböse und so liebenswert. Vom „Vorderschneitzelreuther Tourismus-Modell“ zum „Ganzheitlichem Kazookurs“ ist es nur ein winziger Schritt. Berauer ist frech, gnadenlos, scheut nicht Konflikte sondern löst sie oberbayrisch, schon um zu überleben. Und zwar mit Humor.

Perfektes Picking

Zuletzt spielte „Mr Jones“ in der Kneipenbühne. Der Pfarrkirchner Singer/Songwriter fasziniert mit Charisma, perfektem Guitar-Picking und großartiger Stimme sein Publikum von Anfang an. Dabei orientiert sich sein Stil an so außerordentlichen Künstlern wie dem kürzlich verstorbenen Warren Zevon oder dem unvergleichlichen Towns Van Zandt - und „Mr Jones“ ist absolut überzeugend. Seine Lieder von der Sehnsucht und der Straße wirken intensiv und authentisch: bei geschlossenen Augen könnte man meinen, einen Original-Texaner auf der Bühne zu haben. Aber er hat auch Entertainer-Qualität, wenn er zwischen seinen Songs launige Sprüche und Geschichten zum besten gibt. Dann ist er oberbayerisch-hinterfotzig und hat innerhalb kürzester Zeit alle Sympathien auf seiner Seite.

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