"Keine Stadthalle in den Stadtpark"

NEUMARKT. Oberbürgermeister Alois Karl macht kein Hehl daraus, daß ihn im Streit um Ratsentscheid, Stadtpark und Stadthalle am meisten getroffen hat, daß man ihm und weiten Teilen des Stadtrates offenbar zutraut, den Stadtpark zerstören zu wollen. "Etwas Vergleichbares würde ich keinem Mitglied der Bürgerinitiative unterstellen!"

Bei einer Pressekonferenz im Rathaus legten Karl, CSU-Fraktionschef Arnold Graf und einige Spitzenbeamte der Verwaltung am Mittwoch-Nachmittag noch einmal dar, wieso die Stadthalle direkt neben dem Stadtpark gebaut werden soll. Und daß der Stadtpark natürlich nicht zerstört wird,sondern im Gegenteil verschönert und vergrößert.

Karl erinnerte daran, daß bei seiner letzten Wahl zum Oberbürgermeister der Stadtpark ein wichtiges Wahlkampfthema bei ihm war. Und jetzt wolle man endlich daran gehen, das seit Jahrzehnten etwas kümmerliche Dasein des Parkgeländes aufzupolieren. Neben den Parks rings um die Stadt soll der Stadtpark eine Erholungsfläche für die Innenstadt werden.

Die kulturellen Aktivitäten der Stadt erfahren mit der geplanten Stadthalle einen logischen, sinnvollen und ergänzenden Abschluß, hieß es. Die Stadthalle am Stadtpark (nicht im Stadtpark, wie Karl nicht müde wird zu betonen) ergibt zusammen mit Reitstadel und Residenz ein stimmiges Kongreßzentrum mit hervorragendem Umfeld. Ein Bau der Stadthalle am Rödl-Gelände - wie es Gegner der aktuellen Planung vorschlagen - sei kostenmäßig nicht darstellbar für Neumarkt.

Für Skeptiker gab der Oberbürgermeister schließlich noch ein Versprechen ab, dem sich CSU-Fraktions-Chef Graf anschloß: "Wir schließen aus, daß die Stadthalle in den Stadtpark hineingebaut wird!", sagte er in der Pressekonferenz. Würde einer der über 450 Architekten bei dem internationalen Wettbewerb etwas derartiges vorschlagen, würde sein Plan schon bei der ersten Sichtung aussortiert.

Am Sonntag hat der Bürger das Wort: Neben der Landtag- und Bezirkstagswahl stehen in Bayern zwei Volksentscheide und in Neumarkt zusätzlich das Ratsbegehren an. Im Rathaus ist man zuversichtlich, daß sich eine Mehrheit für die Pläne des Stadtrates aussprechen wird.

Was dann mit dem von der Bürgerinitiative angestrengen Bürgerbegehren passieren wird, wenn eine klare Bürger-Mehrheit für die Stadthalle am Stadtpark plädiert, weiß man im Rathaus noch nicht: Es sei Sache der Bürgerinitiative, ob sie das Bürgerbegehren dann noch durchführen lassen will. Arnold Graf: "Ich bin vielleicht ein bißchen blauäugig, aber ich könnte mir schon vorstellen, daß man dann mit der Bürgerinitiative vernünftig reden könnte".

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