Neue Chefs in der Klinik-Verwaltung

NEUMARKT. Das Institut für innovatives Klinikmanagment (IKM) übernimmt zum 1. August die Werkleitung der Krankenhäuser des Landkreises. Dies bestätigte Landrat Albert Löhner nach Abschluß einer nichtöffentlichen Kreistagssitzung am Donnerstag, bei der der Beschluß fast einstimmig gefaßt wurde.

Professor Dr. Peter Oberender, Peter Weymayr und Landrat Albert Löhner (sitzend von links) bei der Pressekonferenz
Wie bereits von neumarktonline am Montag berichtet, hatte sich schon der Krankenhausausschuß mit großer Mehrheit für den Wechsel an der Verwaltungsspitze der Kliniken ausgesprochen. Der bisherige Verwaltungs-Chef Ralf-Rene Sproll mußt seinen Schreibtisch zum Monatsende räumen.

Landrat Löhner und auch der Medizinische Direktor des Klinikums,Dr. Rolf Pilgrim, begrüßten die Entscheidung, die im Kreistag mit großer Mehrheit gefallen war. Offenbar hatte man sogar mit einer einstimmigen Entscheidung gerechnet, da die Ur-Fassung der schriftlichen Presse-Mitteilung noch davon ausging.

Pilgrim erwähnte in seiner kurzen Stellungnahme die Erfolge der Klinik bei der Berufung zum Lehrkrankenhaus der Uni Erlangen-Nürnberg (1990) oder die Höherstufung in die Versorgungsstufe III. Durch das neue Management sei er zuversichtlich, daß sich aus ärztlicher und pflegerischer Sicht die Situation am Klinikum verbessert, nicht verschlechtert.

Das Institut für innovatives Klinikmanagment ist eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Seine beiden Gesellschafter sind die Amper Kliniken AG, die bayernweit einzige im Krankenhausbereich tätige kommunale Aktiengesellschaft, und das Institut Oberender und Partner. Professor Dr. Peter Oberender ist Ordinarius für Volkswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth und gilt als einer der führenden Ökonomen im Gesundheitswesen der Bundesrepublik.

Die Geschäftsleitung vor Ort wird Diplom-Sozialwirt Peter Weymayr übernehmen, ein 36 Jahre alter Amberger, der schon mehrere Reha-Einrichtungen in Rheinland-Pfalz geleitet hat und auf eine Ausbildung bei den Rhön-Kliniken zurückblicken kann.

Wie Oberender und Weymayr bei der Pressekonferenz im Landratsamt sagten, gehe es zuerst darum, die bestehende Situation zu analysieren und dann ein strategisches Gutachten zu erstellen. Keine Zweifel ließen die neuen Verwaltungs-Chefs, daß sich die Landkreis-Krankenhäuser selbst tragen müssen: Ziel wird die Erwirtschaftung angemessener Betriebsüberschüsse zur Sicherstellung der Investitions- und Innovationsfähigkeit sein, die Weiterentwicklung des medizinischen Leistungsspektrums, die Schaffung von integrierten Versorgungsstrukturen im Landkreis sowie der Ausbau der beiden Klinik-Standorte Neumarkt und Parsberg zu bürgernahen Gesundheitszentren. Die Zukunftsfähigkeit des Krankenhauses in Parsberg soll dabei durch ein eigenes Konzept gesichert werden, hieß es. Auf Fragen, ob man für Parsberg eine ganz auf Reha abgestimmte Klinik plane, wollten die neuen Verwaltungs-Chefs noch nicht eingehen: "Wir müssen zuerst alles analysieren".

Für Landrat Albert Löhner war es ein Anliegen, daß die Rechtsform der Krankenhäuser erhalten bleibt. Er ist sicher, daß kommunale Krankenhäuser unter öffentlicher Führung genauso erfolgreich arbeiten können wie private Kliniken. Den Wechsel in der Krankenhausleitung begründete Löhner mit den hohen Herausforderungen, den das zukünftige Gesundheitswesen an eine Krankenhausbetriebsführung stellt. Eine "Ein-Mann-Leitung" sie hierfür nicht mehr sachgerecht. Auf jeden Fall wollte Löhner aber den Eindruck zurückweisen, das Klinikum sei ein "Sanierungsfall": "das ist nicht so!"

Die Vergabe der Werkleitung wurde europaweit ausgeschrieben. Nach einer Vorauswahl kamen fünf Firmen in die engere Wahl, von denen sich schließlich IKM durchsetzte.
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