"Wild Bullfrog" im G6

NEUMARKT. Power-Rock vom Feinsten wartet am Samstag, 17.5.2003 auf die Besucher im Internetcafé G6 in der Grünbaumwirtsgasse. Um 20 Uhr wird dort "Wild-Bullfrog" unter dem Motto "Von AC/DC bis Pink Floyd" gitarreebetonte Rockmusik zum Besten geben. Der Eintritt kostet vier Euro.

Die Band hat sich einer Musikart verschrieben, die in den letzten Jahren etwas in den Hintergrund geraten ist: Erdigen, kompromisslosen Rock'n Roll. Warum spielt nun eine Combo, die ausschließlich aus Musiklehrern und Berufsmusikern besteht, solch simpel strukturierte Songs wie AC/DC's "Gone Shootin" oder Status Quo's "Mystery Song"? Die Antwort liegt auf der Hand: Weniger ist mehr. Ein einziger Gitarrenakkord zur rechten Zeit erzeugt mehr Atmosphäre als hundert Skalen und digitale Effekte zusammen.

Wild Bullfrog kommt ohne Synthesizer - Samples und den heute bei Live-Auftritten schon allgemein akzeptierten Midi-Files aus. Kein Musiker kann sich hinter irgendwelchen Playbacks verstecken. Aus den Boxen kommt nur das, was gespielt wird. Die Songauswahl richtete sich weniger danach, was das Publikum schon kennt, als vielmehr danach was ungerechtfertigterweise in Vergessenheit geraten ist. Natürlich kommt auch Wild Bullfrog nicht ganz ohne Gassenhauer aus, aber der Großteil des Programms umfasst unbekanntere aber interessante Stücke berühmter und weniger berühmter Rockbands. Die ausgeklügelten zweistimmigen Gitarrenläufe von Wishbone Ash (Bind Eye) dürfen darin ebensowenig fehlen wie das dynamische "Hey Johnny Park" von den Foo Fighters. Das Stück "Nice Boys" von den Australiern "Rose Tattoo" kennen die meisten, wenn überhaupt, nur als Guns'n Roses - Coverversion. Der Text dieses Songs beschreibt die Bullfrog - Philosophie am treffendsten: Nette Jungs spielen keinen Rock'n Roll (nette Mädchen übrigens auch nicht).Wild Bullfrog wissen, dass sie es nicht allen rechtmachen könne, sie wissen aber auch, dass vermeintlich einfache Rockmusik mit hundertprozentigem Einsatz rübergebracht werden muss, um die verschiedensten Stimmungen, die sie zweifellos beinhaltet, dem Publikum nahegebracht werden kann. Das melancholisch-aggressive "Powderfinger" (Neil Young) oder das spacige "Time" (Pink Floyd) erfordern somit einen hohen Grad an Einfühlungsvermögen.

Die Bandmitglieder versuchen, ihre Stücke nicht nur herunterzuspielen, sondern sie mit eigenständigen Improvisationen zu bereichern. Hier können die Musiker ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Ein Wild Bullfrog Auftritt lebt also aus dem Wechselspiel, aus vorgegebenen Mustern auszubrechen und wieder zur Bodenständigkeit zurückzukehren. Das Publikum soll sich gehen lassen und im Idealfall eine Party mit den Musikern aktiv erleben. Curt Cobain hat es in den Neunzigern auf den Punkt gebracht: nicht "here we are now, entertain us" ist das Motto, sondern "hier sind wir, lasst uns miteinander rocken." Spätestens am Samstag, den 17 Mai im G6 oder am Freitag, den 13 Juni geht's zum Wild Bullfrog Auftritt. Vorsicht sei aber dennoch geboten - Die Band macht ihrem Namen alle Ehre.

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