Kultur-Haushalt des Bezirks Oberpfalz bleibt unangetastet

 

NEUMARKT/REGENSBURG Auch in diesem Jahr schickt sich der Bezirk Oberpfalz an, frühzeitig den Haushalt 2003 zu beraten. Den Anfang machte der Kulturbereich, den der Kulturausschuss des Bezirkstags der Oberpfalz in seiner Sitzung am Donnerstag unter Vorsitz von Bezirkstagspräsident Rupert Schmid beriet. Schmid dankte Bezirkstagsvizepräsident und Kulturreferent Ludwig Spreitzer und SPD-Fraktionschef Richard Hirsch für die ausgezeichnete Vorbereitung der Sitzung.

"Wir wollen in Sachen Kultur das Rad nicht zurückdrehen. Die Kultur ist eine der wichtigsten Aufgaben des Bezirks." Mit diesen Worten umschrieb Bezirkstagspräsident Rupert Schmid den Willen des Bezirks Oberpfalz, trotz großer Sparzwänge gerade im kulturellen Bereich keine finanziellen Einsparungen vorzunehmen. So bleiben die entsprechenden Haushaltsansätze im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert.

Der Haushalt 2003 wird nach Aussagen von Bezirkskämmerer Werner Braun mit der Übertragung von freiwilligen Leistungen auf die "Kulturell-Gemeinnützige Oberpfalz GmbH" (kurz KGO GmbH) entlastet. Die KGO GmbH ist der neue Name für die ehemalige Kreisüberlandwerk Oberpfalz GmbH, dessen Hauptgesellschafter wiederum der Bezirk Oberpfalz ist. Braun unterstrich jedoch, dass die Leistungen in keiner Weise zurückgefahren werden, "sie werden nur auf andere Schultern gelegt".

Somit stehen auch im nächsten Jahr im Bezirkshaushalt rund 880.000 Euro zur Förderung von Denkmälern zur Verfügung. Hinzu kommen finanzielle Mittel in Höhe von 110.000 Euro zur Unterstützung der Sportverbände in der Oberpfalz. Besonders hob Bezirkstagsvizepräsident und Kulturreferent Ludwig Spreitzer die Förderung der Sportjugend hervor, die mit 7.700 Euro veranschlagt ist. Hinzu kommen weitere Mittel für die Jugendförderung in Höhe von insgesamt 303.500 Euro. Davon soll der Bezirksjugendring inklusive der Jugendbildungsstätte Waldmünchen insgesamt 298.000 Euro und das Schullandheimwerk Niederbayern/Oberpfalz 5.000 Euro erhalten.

Bei der finanziellen Ausstattung der kulturellen Einrichtungen und Schulen des Bezirks Oberpfalz sind für das nächste Jahr keine gravierenden Veränderungen vorgesehen.

Neben diesen Vorberatungen für das nächste Jahr beschlossen die Bezirksräte auch die finanzielle Bezuschussung von Anträgen in diesem Jahr. Insgesamt bewilligten die Ausschussmitglieder über 37.000 Euro. Davon entfiel ein Großteil auf die Förderung der Festspiele in der Oberpfalz, nämlich 14.629 Euro. 5.554 Euro gingen an den Oberpfälzer Schützenbund und 4.746 Euro an den Schützenbezirk Oberpfalz zur Förderung des Schießsports. Für die Trachtenpflege der Oberpfälzer Vereine wurden insgesamt 5.381 Euro und für die Grenzüberschreitende Kultur- und Heimatpflege 2.537 Euro bewilligt. Der Sängerkreis "Oberpfälzer Jura" erhält 511 Euro, der Verband für Orts- und Flurnamenforschung in Bayern 300 Euro, die Regensburgische Botanische Gesellschaft, die Städtische Galerie im Cordon Haus in Cham, der Stadtjugendring Weiden für die Anne-Frank-Ausstellung und Dr. Bernhard Ernst für die Drucklegung seiner Dissertation jeweils 500 Euro.

 

 

 

Bezirks-Preisträger der Kulturpreise 2002

 

NEUMARKT/REGENSBURG. Die Träger der Oberpfälzer Kulturpreise 2002 sind der Kirchenchor der Pfarrei St. Peter und Paul in Schierling (Bereich Chorgesang), die Jugendblaskapelle Nabburg (Bereich Blasmusik) und das Weidener Kammerorchester (Bereich E-Musik). Dafür votierten heute einstimmig die Mitglieder des Kulturausschusses des Bezirkstags der Oberpfalz unter Vorsitz von Bezirkstagspräsident Rupert Schmid. Die drei Preise sind mit jeweils 3.500 Euro dotiert.

Bezirkstagsvizepräsident und Kulturreferent Ludwig Spreitzer erläuterte die Beweggründe der Preisvergaben. Der Schierlinger Kirchenchor widmet sich nicht nur den liturgischen Aufgaben eines Kirchchors, sondern insbesondere auch der konzertanten - auch modernen - Chormusik. Mit vielfältigen Aktivitäten und anspruchsvollen Konzerten hat sich der Laienchor unter Leitung von Kunibert Schäfer in den vergangenen elf Jahren einen weit über die Regensburger Landkreisgrenzen hinausreichenden Ruf erworben. Er beeinflusste und stärkte durch sein Engagement das kulturelle Leben der Region nachhaltig.

 

Im Bereich Blasmusik geht der Preis an die knapp 140 aktiven Musikerinnen und Musiker der Jugendblaskapelle Nabburg. Spreitzer bezeichnete die begeisterten Jungmusikanten als "musikalische Botschafter der Oberpfalz". Mit dem Preis finde auch die jahrelange engagierte musikalische Jugendarbeit und die außermusikalische Jugendbetreuung in Nabburg seine Anerkennung, so die Begründung.

 

Den Oberpfälzer Kulturpreis im Bereich E-Musik vergaben die Mitglieder des Kulturausschusses an das Weidener Kammerorchester. Das ausschließlich aus Profimusikern bestehende Orchester ist ein deutsch-tschechisches Projekt, das Konzerte auf höchstem künstlerischen Niveau bietet sowohl in der Oberpfalz als auch in Böhmen bietet. Gegründet wurde das 15 bis 35 Musiker zählende Streicherensemble 1996 von Thomas Kaes aus Weiden.

 

Die Kulturpreise des Bezirks Oberpfalz werden in diesem Jahr zum dritten Mal vergeben. Jährlich werden wechselnde Sparten ausgezeichnet. Die Kulturpreise lösten die Musikförderpreise für Chor und Volksmusik ab, die bis zum Jahr 1999 Bestand hatten. Die neuen Preise berücksichtigen vermehrt das breite Spektrum kulturellen Schaffens in der Oberpfalz.

 

Die Preisverleihung findet voraussichtlich am Dienstag, 3. Dezember 2002, in der Berufsfachschule für Musik in Sulzbach-Rosenberg statt.

 

Bezirk Oberpfalz vergibt erstmals Jugendkulturförderpreis

 

NEUMARKT/REGENSBURG. Erstmals vergab heute der Kulturausschuss des Bezirkstags der Oberpfalz unter Vorsitz von Bezirkstagspräsident Rupert Schmid den Jugendkulturförderpreis des Bezirks Oberpfalz.

In den vier Kategorien "Homepage", "Junge Volksmusiker", "Grenzüberschreitende Jugendarbeit" und "Schülerzeitungen" erhielten neun Preisträger ein Preisgeld von insgesamt 4500 Euro (je 500 Euro pro Preisträger).

In der Kategorie Homepage sicherte sich das Schulprojekt des Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasiums Cham mit dem Motto "Leben und Lernen in der EU" den Preis. Mit dieser Homepage soll der Europagedanke den Jugendlichen näher gebracht werden. Sie beinhaltet eine Fülle von Informationen, Spielen, ein Quiz und die Möglichkeit, interaktiv zu sein. "Ein graphisch und inhaltlich geglücktes Angebot, das noch ausbaufähig ist", so die Begründung der Jury. Wer Interesse an der Homepage hat: Sie ist unter www.schulseiten.de/jvfg/index2.html zu finden.

Den Preis in der Kategorie Junge Volksmusiker teilen sich "Die jungen Wilden aus'm Laabertal", eine Nachwuchsgruppe aus Laaber (Landkreis Regensburg) und Christian Müller aus Waldkirch bei Weiden i. d. OPf. "Die jungen Wilden aus'm Laabertal" setzen sich aus zehn sehr guten jungen Musikern im Alter von neun bis 18 Jahre zusammen und spielen traditionelle Musik aus ihrer Region in hervorragender Weise.

Der 16jährige Christian Müller greift in seinem Repertoire auf die Tradition des Josef Janda - besser bekannt als "Janda-Sepperl" - zurück. Josef Janda (1898 - 1975) war einer der letzten wichtigen Wandermusikanten im bayerisch-böhmischen Grenzbereich. Diese Tradition setzt Christian Müller im besten Sinne fort.

Katrin Wilhelm und Petr Kostner, zwei ehemalige Schüler des "deutsch-tschechischen Gastschuljahres" an einem Weidener Gymnasium haben ihre Zusammenarbeit im kulturellen Bereich weitergepflegt und damit zusätzliche Erkenntnisse einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit geschaffen und weitervermittelt. Sie sicherten sich damit gemeinsam mit Martin Jezek den Preis der Sparte Grenzüberschreitende Jugendarbeit. Mit Martin Jezek wählte die Jury bewusst einen jungen tschechischen Journalisten, der sehr vielfältig und gleichgewichtig sowohl in Deutschland als auch in Tschechien arbeitet. Er gehe dabei mit der Intention vor "Wir wissen zu wenig übereinander, wir müssen uns besser kennenlernen", so die Jury.

Im Bereich Schülerzeitungen vergaben die Mitglieder des Kulturausschusses vier Preise an die verschiedenen Schularten. Sie gingen an die Redaktionen der Schülerzeitungen "Hoppla" von der Hauptschule Waldsassen, "r.reger" vom Max-Reger-Gymnasium in Amberg, der Naabtal-Realschule in Nabburg und der Schule zur individuellen Lebensbewältigung in Mitterteich.

"Hoppla" kann in diesem Jahr bereits ihr 25jähriges Bestehen feiern und bietet eine abwechslungsreiche Darstellung und bestens strukturiertes Layout, während sich die Schülerzeitung der Naabtal-Realschule sehr inhaltsreich präsentiert. "r.reger" machte das Rennen aufgrund seines professionellen Layouts und des hohes sprachlichen Niveaus. Die Schülerzeitung der Schule zur individuellen Lebensbewältigung überzeugte die Jury durch ihre Kreativität und innere Geschlossenheit.

Alle Preise werden voraussichtlich in einer Feierstunde am Mittwoch, 27. November 2002, im Bezirkskulturzentrum "Weinschenk-Villa" in Regensburg verliehen

 


Schreiben Sie uns!

E-Mail-Kontakt

 

(zurück zur Titelseite)

logo no

    lesen, was morgen in der Zeitung steht...