"Immer weniger Geburten !"

NEUMARKT. In Neumarkt müssten die Alarmglocken schrillen, da die Zahl der Geburten drastisch zurückgeht, heißt es in einer Presse-Mitteilung der Freien Liste Zukunft (Flitz) und der Grünen.

1998 waren es jährlich noch 448 Geburten, im vergangenen Jahr nur noch 332, ein Rückgang um 26 Prozent also. "Dies fordert uns Politiker in besonderem Maße, schleunigst in Bezug auf die Rahmenbedingungen zu handeln", hieß es in der Pressemitteilung weiter. Wesentlich dringlicher als Investitionen in Millionenhöhe für den Schwerpunkt Kultur mit Museen und Stadthalle ist nach Meinung der Fraktionsgemeinschaft Freie Liste Zukunft und den Grünen der Schwerpunkt Familie.

Anstöße habe die Fraktionsgemeinschaft bereits in der Stadtratssitzungen im Dezember mit einem Pressebericht über Maßnahmen in der Gemeinde Laer bei Münster gegeben, wo seit Jahren familienfreundlich mit Erfolg gehandelt wird, denn die Zahl der Geburten steigt dort. Außerdem, so Fraktionsvorsitzender Johann Georg Gloßner, habe die Fraktion in ihrer Haushaltserklärung vehement eine "Familien-Offensive"in Neumarkt gefordert. Die Idee der CSU Fraktion, einen "runden Familientisch zu installieren" sei in der Folge ein Schritt in die richtige Richtung, jedoch längst nicht ausreichend.

Geändert werden müsse hier wie andernorts nicht nur die Einstellung in den Köpfen vieler Menschen, Kinder betreffend, die sehr oft zuallererst als Störfaktor oder gar als Hindernis gesehen würden. "Wir müssen endlich die Dinge tun, über die wir in Neumarkt schon viel zu lange eben hauptsächlich nur diskutieren!" Stichpunktartig nennt Stadtrat Hans-Jürgen Madeisky als Beispiele den jahrzehntelang verzögerten Bau des Jugendzentrums, die viel zu dürftige Einrichtung von Kinderbetreuungen und den immer noch fehlenden Hort für Kleinkinder, den die SPD schon mehrmals beantragte. "Positiv lernen können wir von der Stadt Nürnberg, wo unlängst mit Förderung der Staatsregierung ein Bündnis für Familie ins Leben gerufen wurde". Familien können dort zu einem Preis von 15 Euro jährlich eine Familienkarte erwerben, die verschiedenste Vergünstigungen und Vorteile, sowohl bei Angeboten öffentlicher und freier Träger wie auch bei Unternehmen sichert. Die Vorteile können in Form von Sach- oder Dienstleistungen, Rabatten, Mehrwertgeschenken und Bonuspunkten gewährt werden. Ein vierteljährlich erscheinendes Familienmagazin gehört ebenso zu den Angeboten. Im Magazin werden interessante Themen rund um die Familie behandelt und es wird auf Aktionen hingewiesen. In der benachbarten Großstadt Nürnberg wurde eigens ein Stab Familie gegründet.

"Es gibt anderorts viele Beispiele, die wir übernehmen können und wir sollten sogar noch draufpacken", fordert Stadtrat Hans-Jürgen Madeisky. Neumarkt sei nämlich in der glücklichen Lage, sich das finanziell leisten zu können und Investitionen für Kinder brächten nicht nur ein zunehmend gutes Image für die Stadt, sondern seien vorrangig sinnvolle Zukunftsinvestitionen.

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