Mehr Geschäfte im Ausland !

NEUMARKT. Die Pfleiderer AG hat für 2004 einen Umsatz von rund 950 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Das Unternehmen wolle die Geschäfte in Deutschland weiter verringern und den Auslandsanteil an Umsatz und Ergebnis weiter erhöhen !

Man gehe insbesondere in Deutschland nicht von einer nachhaltigen Belebung der Wirtschaftsentwicklung aus, sagte Vorstandssprecher Hans H. Overdiek am Mittwoch bei der Bilanz-Pressekonferenz für das Geschäftsjahr 2003 in München. Im abgelaufenen Geschäftsjahr stagnierte der Umsatz auf 1,021 Milliarden Euro. Der Nachsteuerverlust belief sich auf 45,76 (39,66)Millionen Euro.

Pfleiderer hat im zurückliegenden Geschäftsjahr 2003 das Unternehmensportfolio weiter gestrafft und durch ein Maßnahmenpaket zur Ergebnissicherung mit einem Einsparvolumen von 50 Mio. Euro erfolgreich auf das unverändert schwierige Marktumfeld in Deutschland reagiert. Trotz negativer Einmaleffekte aus der Abgabe der nicht-fortzuführenden Aktivitäten und bilanzieller Vorsorgemaßnahmen für weitere Restrukturierungsaufwendungen erzielte der Pfleiderer-Konzern mit seinen beiden Geschäftsbereichen Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik zum 31.12.2003 ein operatives Ergebnis in Höhe von 11,3 Mio. Euro. Der Umsatz blieb mit 1.020,9 Mio. Euro stabil. Die Konzernnettoverschuldung konnte um weitere 15 Prozent auf 260,7 Mio. Euro abgebaut werden.

„Mit dem Jahresabschluss 2003 hat die Pfleiderer AG die Belastungen und Risiken der Vergangenheit bereinigt und die Grundlagen für eine stabile Unternehmensentwicklung geschaffen. Er ist ein Meilenstein zu mehr unternehmerischer Unabhängigkeit und Handlungsfähigkeit“, so der Sprecher des Vorstandes der Pfleiderer AG, Hans H.Overdiek, bei der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens in München.

Für das laufende Geschäftsjahr 2004 rechnet der Vorstand der Pfleiderer AG mit weiterem Konsolidierungsdruck in Deutschland und legt deshalb den Schwerpunkt der künftigen Unternehmensentwicklung auf den Ausbau der internationalen Geschäftsaktivitäten. Wie Overdiek betonte, wolle das Unternehmen zum einen eine aktive Rolle bei der Gestaltung des Konsolidierungsprozesses in der Holzwerkstoffbranche in Deutschland übernehmen und werde zum anderen die erkennbaren Wachstumschancen in attraktiven internationalen Märkten nutzen.

„Die unbefriedigende Situation in Deutschland darf nicht den Blick dafür trüben, dass der Markt für Holzwerkstoffe grundsätzlich ein Wachstumsmarkt ist, in dem sich attraktive Erträge erwirtschaften lassen,“ so Overdiek. „Unsere Strategie zielt deshalb auf eine Ausweitung des Anteils an Produkten mit höherer Wertschöpfung, auf die Erschließung zusätzlicher Ertragspotentiale durch Kundenbindung und die Verbesserung unserer Service-Qualität sowie durch den vorrangigen Aus- und Aufbau neuer Produktionskapazitäten in Polen und Russland.“ Einen weiteren Schwerpunkt in der Unternehmensentwicklung bilde die fortgesetzte Internationalisierung der Geschäftsaktivitäten der Pfleiderer track systems, die mit Wachstum aus eigener Kraft in effizienten Schritten weitere Projekte in Europa, Asien und den USA akquirieren werde.

Die Umsatz- und Ergebniszahlen des Pfleiderer Konzerns im Geschäftsjahr 2003 sind – neben wechselkursbedingten Währungseffekten – maßgeblich geprägt
  • von der allgemein schwachen Wirtschafts- und Konjunkturlage sowie dem hohen Wettbewerbs- und Preisdruck insbesondere für Holzwerkstoffe in Deutschland,
  • von den Belastungen aus den nicht-fortzuführenden Aktivitäten, die sich – in der Summe aus operativen Verlusten und bilanziellen Effekten durch den Verkauf – auf minus 45,0 Mio. Euro addierten,
  • durch außerordentliche, nicht cash-wirksame Abschreibungen und Vorsorgemaßnahmen in Höhe von rund 18 Mio. Euro für weiteren möglichen Restrukturierungsbedarf, insbesondere bei der Windturm-Produktion im Werk Leipzig.
Die operativen Maßnahmen und bilanziellen Effekte des Jahres 2003 führen im Ergebnis zu einer weiteren Verringerung des Eigenkapitals. Die Eigenkapitalquote des Pfleiderer Konzerns, inkl. Ausgleichsposten Dritter, liegt zum 31. Dezember 2003 bei 17,9 Prozent.

Vor dem Hintergrund dieser Geschäftsergebnisse 2003 und der strategischen Zielsetzungen für die weitere Unternehmensentwicklung in 2004 schlagen Vorstand und Aufsichtrat der Pfleiderer AG für 2003 keine Dividendenzahlung vor.

Positive Auswirkungen auf Finanzkennzahlen und Bilanzrelationen ergeben sich aus dem Verkauf der Beton- und Stahlmasten-Aktivitäten der US-amerikanischen Tochtergesellschaft Newmark International, Inc., der im Februar 2004 mit der weltweit agierenden Valmont Industries, Inc. vereinbart wurde. Die Verkaufserlöse in Höhe von 115 Mio. US-Dollar sowie Buchgewinne von rund 30 Mio. Euro wird die Pfleiderer AG zielgerichtet zur Verbesserung der eigenen Kapitalbasis und zur Stärkung der Marktpositionen in den Kern-Geschäftsbereichen Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik einsetzen.

Die Wachstumsinvestitionen der Pfleiderer Holzwerkstoffe in Osteuropa werden maßgeblich über eine geplante Kapitalerhöhung bei der polnischen Tochtergesellschaft Pfleiderer Grajewo S.A. finanziert werden, mit der in der zweiten Jahreshälfte 2004 rund 40-50 Mio. Euro zusätzliche Mittel erlöst werden sollen.

Für den weiteren Jahresverlauf geht die Unternehmensführung der Pfleiderer AG weiterhin nicht von einer nachhaltigen Belebung der Wirtschaftsentwicklung aus. Auf der Grundlage der aktuellen Unternehmensstruktur (ohne Newmark Int., Inc.) rechnet der Vorstand deshalb für das Geschäftsjahr 2004 mit einem stabilen Umsatzvolumen, einem Gesamt-EBT im positiven Bereich, einer Konzernnettoverschuldung unter 200 Mio. Euro und einer Eigenkapitalquote über 20 Prozent.

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