Eine Million Umsatz

NEUMARKT. Immer mehr Menschen im Landkreis Neumarkt werden pflegebedürftig - und weil die ambulante Pflege die weitaus günstigste Variante ist, erzielte das Rote Kreuz im vergangenen Jahr mit diesem Zweig seines Angebots erstmals einen Umsatz von einer Million Euro.

Beim Pressegespräch des Roten Kreuzes - bei der ambulanten Pflege nach der Caritas die Nummer 2 im Landkreis - machte Kreisgeschäftsführer Klaus Zimmermann kein Geheimnis daraus, daß man trotz der gewaltigen Umsätze für eine "schwarze Null" dankbar ist. Die Betriebskosten steigen nämlich deutlich stärker als die Leistungen der Krankenkassen und der Pflegeversicherung: Haben diese ihre Leistungen seit 1995/96 um zehn bzw 15 Prozent erhöht, stiegen die Personalkosten beim Roten Kreuz im gleichen Zeitraum um 25 Prozent, verschiedene Betriebskosten wie zum Beispiel für Benzin gar um 44 Prozent.

Um trotzdem die Qualität der Pflege nicht leiden zu lassen schöpft man beim Roten Kreuz alle Ressourcen auf: "Wir haben versucht, die Abläufe so weit wie möglich zu optimieren", erklärten Zimmermann und Pflegedienstleiter Markus Riedl. So hat das Neumarkter Rote Kreuz für viele andere Organisationen in ganz Bayern Vorbildfunktion bei der Ausstattung des Pflegepersonals mit mobilen Kleincomputern. Manche Krankenschwester war zuerst vielleicht ein bißchen skeptisch, als sie erstmals den "Palm" in der Hand hielt, "aber inzwischen will ihn keine mehr hergeben", sagte Zimmermann.

So optimal die Vernetzung innerhalb der Organisation ist, so stark hapert es bei den Schnittstellen nach außen: Bei den Abrechnungen mit den Krankenkassen muß man sich noch des Faxgerätes oder gar der historischen Brief-Post bedienen: "Fotos dürfen wir zum Beispiel nicht per E-Mail senden".

"Ich arbeite gern beim BRK" - nach diesem Motto kamen im letzten Jahr 60 Mitarbeiter täglich zum Ambulanten Dienst des Neumarkter Roten Kreuzes. Damit die Versorgung im ganzen Landkreis Neumarkt gewährleistet ist, ist das Personal in vier Pflegeteams aufgeteilt. So arbeiteten im Parsberger Raum 14 hauptamtliche Kräfte und neun Aushilfen, im Raum Berching/Mühlhausen sechs hauptamtliche Kräfte und fünf Aushilfen; im Gebiet um Hohenfels acht hauptamtliche Kräfte und eine Aushilfe und in Neumarkt sind acht hauptamtliche Kräfte und neun Aushilfen für die Versorgung der Patienten zuständig.

In der Ambulanten Pflege, so Klaus Zimmermann im Pressegespräch, wurde von den Pflegeteams im ganzen Jahr 320 Patienten gepflegt. Die Tätigkeitsbereiche der Ambulanten Pflege umfassen die Pflege im Rahmen der Pflegeversicherung der Behandlungspflege und der Privat abgerechnete Leistungen. Patienten können sich Leistungen wie zum Beispiel Blutdruckmessen, Begleitung zu Aktivitäten, Einkauf oder die Hilfe bei Vollbädern abrufen. Die Betreuung der Patienten im Rahmen der Pflegeversicherung beinhaltet z.B. die Ganzkörperwäsche, Hilfe bei der Nahrungsaufnahme, Lagerungen, Mobilisationen, hauswirtschaftliche Versorgung, Einkaufen usw. Die Leistungen im Rahmen der Behandlungspflege umfassen z.B. Injektionen, Verbände, Medikamentengabe, Blutdruckmessen, Zuckertest, Einreibungen, Wickel, Blasenspülung usw. Auch Essen auf Räder oder der Hausnotruf werden sehr oft kombiniert bestellt oder angeschlossen.

In der Behandlungspflege wurden 73974 Verrichtungen erbracht, die sich z. B. in 22093 Injektionen, 10796 Verbände, 7284 Blutzuckermessungen, 19080 Medikamentenverabreichungen und vieles andere mehr, aufteilen.

Im Rahmen der Maßnahme "Essen auf Rädern" wurde 2003 an insgesamt 82 alte und behinderte Menschen täglich "Essen heiß" in Neumarkt, Parsberg und Seubersdorf ausgefahren. Im zweiwöchentlichen Abstand wurden im ganzen Landkreis 61 Personen mit "Essen kalt" versorgt - das läßt sich von den Kunden bequem im Wasserbad erhitzen.

Das SOS-Fon, den Hausnotrufdienst des BRK, nahmen im letzten Jahr 74 hilfsbedürftige Menschen für mehr Sicherheit zu Hause in Anspruch. Sie sind durch den Hausnotrufsender mit der Notrufzentrale in Regensburg verbunden, die rund um die Uhr besetzt ist. Im Rahmen der individuellen Schwerstbehindertenbetreuung wurde ein Patient von Zivildienstleistenden den ganzen Tag versorgt.

Informationen über diese oder weitere umfassenden Serviceleistungen erhält man beim BRK- Kreisverband unter der Tel. Nr. 09181/483-33 oder bei der BRK-Außenstelle Parsberg Tel. Nr. 09492/906665.

Damit die Menschen, die helfen, immer erreichbar sind, bietet die Ambulante Pflege als Sicherheit für die Patienten eine Rufbereitschaft rund um die Uhr an. Diese Pflegenotrufnummer ist unter der Telefonnummer 09181/483-99 24 Stunden am Tag erreichbar.

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