Jetzt 6,7 Prozent arbeitslos !

NEUMARKT. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Neumarkt ist zum Jahresende auf 6,7 Prozent gestiegen. Das sind mehr Arbeitslose als im November 2003 und etwa genauso viel wie im Vergleichs-Vorjahresmonat Dezember 2002.

Im Geschäftsstellenbezirk Neumarkt des Arbeitsamtes Regensburg standen im Dezember 969 Arbeitslosmeldungen 557 Abmeldungen aus der Arbeitslosigkeit gegenüber. Die Anzahl der Arbeitslosen erhöhte sich infolgedessen auf 4.345 Personen. Im Dezember 2002 gab es im Landkreis Neumarkt nur 4.275 Arbeitslose, also um 1,6 Prozent weniger (= 70 Arbeitslose).

Insgesamt errechnet sich zum Jahreswechsel - wie im Vorjahresmonat - eine Arbeitslosenquote von 6,7 Prozent. Diese ist eine um 0,6 Prozentpunkte höhere Quote als im November 2003.

Von den Betrieben der Region Neumarkt wurden im Dezember 144 Stellen zur Besetzung gemeldet. Dies sind 21 Stellen weniger als im Vormonat aber um 25 Stellen oder 21 Prozent mehr als vor einem Jahr. Am Monatsende waren noch 215 Stellen unbesetzt. Im Dezember 2002 gab es noch 494 oder 56,5 Prozent mehr unbesetzte Stellen im Bereich der Geschäftsstelle Neumarkt.

Die Zahl der Kurzarbeiter hat sich innerhalb eines Monats von 135 auf 154 Personen in 14 Betrieben erhöht. Im Dezember 2002 gab es 139 Kurzarbeiter in 16 Betrieben

Keine Überraschung am Jahresende: Die sich bereits im November andeutende saisonal- und witterungsbedingte Entlassungswelle dieses Winters, insbesondere in der Baubranche (676 Arbeitslose im November, 1.158 Arbeitslose im Dezember 2003), trieb die Arbeitslosigkeit im Bezirk des Arbeitsamtes Regensburg kräftig nach oben.

Ende des Jahres bilanzierte der stellvertretende Direktor des Arbeitsamtes Regensburg Klaus Beier im Amtsbezirk Regensburg eine Gesamtzahl von 17.962 beim Arbeitsamt erfassten arbeitslosen Männern und Frauen.

Von November auf Dezember des Jahres 2003 nahm die Arbeitslosigkeit sprunghaft um 1.552 Personen oder 9,5 Prozent zu.

Mit 17.962 Arbeitslosen liegt man - trotz bereits greifender Reformen auf dem Arbeitsmarkt - etwa bei den Werten des Vorjahres mit 18.013 Arbeitslosen.

Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 6,5 Prozent. Im Dezember 2002 war die Quote noch bei 6,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verringerte sich die Arbeitslosenzahl geringfügig um 51 Personen oder 0,3 Prozent; ein gutes Zeichen.

"Wie Vergleiche mit den Vorjahren zeigen, hält sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit zu dieser Jahres-zeit im Rahmen", erläuterte Beier dazu. "Dass die Geschäfts- und Auftragslage sich im neuen Jahr gleich besser darstellen wird, kann zum momentanen Zeitpunkt nicht mit Sicherheit behauptet wer-den. Der negative Trend der letzten beiden Jahre hat sich zum Jahresende 2003 jedoch deutlich ab-geschwächt; diese Entwicklung lässt hoffen".

Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt

Die Fachkräfte der Arbeitsvermittlung des Arbeitsamtes nahmen im Dezember 4.089 Arbeitslosmel-dungen entgegen, 686 oder 20 Prozent mehr als im November. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 96 oder 2,4 Prozent mehr Arbeitslosmeldungen zu verzeichnen.
Im Berichtsmonat konnten über 2.500 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit beenden, etwa 12 Prozent mehr als im Dezember 2002.

Das Angebot an neu zu besetzenden Arbeitsplätzen verringerte sich im Vergleich zum Vormonat. Nur 671 Stellen wurden den Dienststellen des Arbeitsamtes zur Besetzung gemeldet, das sind 13 Prozent oder fast 100 Stellen weniger als im November.

Zum Monatsende standen noch 1.668 offene Stellen zur Auswahl, darunter 233 für Teilzeitarbeit. Unbesetzt waren im Dezember 2002 noch 2.057 Stellen, 19 Prozent mehr als im Dezember 2003.

30 Prozent weniger ältere Arbeitslose

Auffallend ist besonders die Gruppe der älteren Arbeitslosen (55 Jahre und älter) . Diese Gruppe macht 11 Prozent aller Arbeitslosen aus. Im Vergleich zum Dezember des Vorjahres hat die Zahl die-ser Arbeitslosen um 30,3 Prozent abgenommen.

Der prozentuale Anteil der älteren Arbeitslosen (50 Jahre und älter) entspricht mit 24,1 Prozent dem prozentualen Anteil der Langzeitarbeitslosen. Deren Zahl ist gegenüber dem Vorjahresmonat um 466, und bezogen auf den Vormonat um 74 ge-stiegen.

Auch die Zahl der jüngeren Arbeitslosen (Alter unter 25 Jahre) stieg gegenüber dem Vormonat von 2.216 auf 2.430 Arbeitslose an.
Dies ist eine Steigerung im Vormonatsvergleich von fast 10 Prozent, im Vorjahresvergleich von 2 Prozent.

Stellenangebot weiterhin unbefriedigend

Auch zum Jahresende hat sich das Stellenangebot insgesamt nicht sonderlich verbessert. So kommen - rein rechnerisch - auf 1 offene Stelle rund 10,8 Arbeitslose!

Bei der Betrachtung der Arbeitslosen und der offenen Stellen in den Branchen mit den meisten Ar-beitslosen stellt sich die Verhältnisrechnung wie folgt dar:
Organisations-, Verwaltungs- und Büroberufe 1 : 16,3
Warenkaufleute 1 : 10,7
Bauberufe 1 : 72,4 (jahreszeitlich bedingt)!
Die meisten offenen Stellen gab es für Schlosser, Mechaniker und zugeordnete Berufe mit 163 angebotenen Stellen.

Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte niedriger

Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, beträgt zum Jahresende 6,5 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat ist die Quote um 0,5 Prozentpunkte angestiegen.
Im Vergleich zum Dezember 2002 aber ist die Quote um 0,1 Prozentpunkte gesunken.

Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen

Die Anzahl der Kurzarbeiter ist binnen Monatsfrist um fast 120 Personen oder 37 Prozent auf 439 Kurzarbeiter in 43 Betrieben angestiegen.

Im Dezember 2002 wurden 413 Kurzarbeiter ebenfalls in 43 Betrieben gezählt.

Die Zahl der Teilnehmer bei der direkten Förderung regulärer Beschäftigung stieg im Vorjahresvergleich auf nunmehr 1.492 Personen (Vormonat 1.366 Personen) an. Zu diesen Maßnahmen zählen Eingliederungszuschüsse, Einstellungszuschüsse bei Neugründungen und Vertretungen, Entgeltsicherung für Ältere, Arbeitsentgeltzuschüsse für ungelernte und von Arbeitslosigkeit Bedrohte, Struk-turanpassungsmaßnahmen (OfW), Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose, Überbrückungsgeld und Existenzgründungszuschüsse.

Jahresbilanz 2003

Nach einer ersten Bilanz, die der stellvertretende Direktor des Arbeitsamtes Klaus Beier aufgrund der vorläufigen Jahreszahlen zog, stellen sich die Arbeitsmarktdaten für 2003 aufgrund der allgemeinen ungünstigen konjunkturellen Rahmenbedingungen, insgesamt unbefriedigend dar:

  • Die Zahl der seit Jahresbeginn dem Arbeitsamt zur Besetzung gemeldeten offenen Stellen verringerte sich im Vergleich zum Jahr 2002 um 2.074 oder 13,6 Prozent auf 13.145 offene Stellen.
  • Von Januar bis Dezember meldeten sich im Jahre 2003 insgesamt 42.322 Männer und Frauen arbeitslos. Im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres waren dies nur 40.469 Personen.
  • Ende Dezember 2003 suchten 25.498 Personen eine Arbeit. Im Vorjahr waren dies nur 22.022 Personen.
  • Im Jahresdurchschnitt errechnete sich eine Arbeitslosenquote (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen) von 6,7 Prozent. Diese Quote ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozentpunkte gestiegen. Im Jahre 2001 war die Jahresdurchschnittsquote nur bei 5,8 Prozent.
  • Die Zahl der jahresdurchschnittlich gemeldeten Arbeitslosen stieg von 16.580 im Jahre 2002 auf 18.288 Arbeitslose im abgelaufenen Jahr an.
  • Angestiegen ist auch die Zahl der arbeitslosen Männer im Jahresdurchschnitt von 9.120 im Jahre 2002 auf 10.224 im Jahre 2003.
  • Auch bei der Zahl der arbeitslosen Ausländer gab es im Jahresdurchschnitt einen Anstieg und zwar von 1.920 Personen im Jahre 2002 auf 2.052 Personen im abgelaufenen Jahr.
  • Gestiegen ist die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen (Alter unter 25 Jahre) von 2.248 Arbeitslosen im Jahre 2002 auf 2.669 Arbeitslosen im Jahre 2003.
  • Positiv ist, dass die Zahl der behinderten arbeitslosen Menschen weiter rückläufig ist. Die Zahl der "Schwerbehinderten" ging im Jahresdurchschnitt von 1.202 Personen im Jahr 2002 auf 1.181 Personen im Jahr 2003 zurück.
  • Gleiches gilt für die jahresdurchschnittlich gemeldeten älteren Arbeitslosen (55 Jahre und älter). Ihr Zahl sank von 2.912 im Jahre 2002 auf 2.512 im abgelaufenen Jahr.
  • Bei der Kurzarbeit ergeben sich im Jahresdurchschnitt 56 Betriebe und 625 Kurzarbeiter. Im Jah-resdurchschnitt 2002 waren dies 37 Betriebe und 1.386 Kurzarbeiter.


Erstellt am
(Seitenanfang)

Schreiben Sie uns !
E-Mail-Kontakt

Termine heute